Chinas Zentralbank reagiert laut Insidern mit neuen Stützungsmassnahmen auf die Immobilienkrise des Landes. Die People's Bank of China (PBOC) wolle Finanzunternehmen günstige Kredite für den Kauf von Anleihen anbieten, die von Bauträgern ausgegeben wurden, wie mehrere mit der Sache vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters mitteilten.
Das Kalkül dahinter sei, das Vertrauen gegenüber dem von hohen Schuldenlasten gedrückten Immobiliensektor zu stärken. Die Stützungsmassnahmen dürfte laut den Insidern zum Rettungsring für eine Reihe angeschlagener Bauentwickler werden.
Hilfen für Immobiliensektor verstärkt
China hat bereits in den vergangenen Wochen die Hilfen für den Immobiliensektor verstärkt, der ein Viertel der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt ausmacht. Viele Projektentwickler sind im Zuge der Krise unter einem Schuldenberg zusammengebrochen und mussten die Bautätigkeit einstellen.
Die grössten Banken des Landes haben Bauträgern in dieser Woche Kredite in Höhe von mindestens 162 Milliarden Dollar (rund 155,5 Milliarden Euro) zugesagt. Laut den Insidern wird erwartet, dass die günstigen Darlehen der Notenbank PBOC für den Kauf der von Projektentwicklern ausgegebenen Anleihen weitere Entlastung bringen.
Die PBOC entwirft den Informationen zufolge auch eine «weisse Liste» von qualitativ hochwertigen und systemrelevanten Entwicklern, die von Peking breitere Unterstützung erhalten sollen, um ihre Bilanzen aufzubessern.
Nicht das einzige Problem für Chinas Wirtschaft
Die Notenbank in Peking gab am Freitag zudem eine Massnahme zum Ankurbeln der Kreditvergabe bekannt, mit der rund 500 Milliarden Yuan (rund 67 Milliarden Euro) an langfristiger Liquidität freigesetzt werden sollen. Dies dient der Stützung der von der Immobilien- und Corona-Krise in die Zange genommenen Wirtschaft.
Die Zentralbank nutzt hierfür bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr den Reservesatz für Geschäftsbanken (RRR). Dieser Mindestreservesatz wird mit Wirkung vom 5. Dezember um 25 Basispunkte gesenkt, womit die Geldhäuser weniger Bargeld als Reserve vorhalten müssen.
(reuters/gku)
1 Kommentar
Paul A. Volcker:
"You could not buy a house in those days without just assuming that the house was not only a place to live, but it was a good investment, because it was going to keep up with inflation or get ahead of inflation, and it was just - that was America."