Der vom ehemaligen Credit-Suisse-Bondhändler Hamza Lemssouguer gegründete Hedgefonds Arini gehört zu den grössten Anleihegläubigern der Signa Development Selection, des Bauträgers aus René Benkos Signa-Konzern. Der Fonds soll Teil einer Gruppe sein, der Anleihen im Wert von 150 Millionen Euro an der Signa Development halten, wie «Bloomberg» mit Verweis auf Quellen berichtet. Der Kurs der Bonds ist angesichts der wachsenden Sorgen über die Zukunft des Immobilien- und Handelsimperiums von Benko zuletzt stark eingebrochen.
Nach zwei Jahrzehnten aggressiver Expansion setzen steigende Zinssätze und sinkende Bewertungen Signa schwer zu. Am Mittwoch heuerte die Gruppe den deutschen Sanierungsexperten Arndt Geiwitz an, um eine Umstrukturierung in die Wege zu leiten. Ein Sprecher von Arini lehnte eine Stellungnahme ab. Signa reagierte nicht auf Anfragen.
Arini soll zwar viele der Bonds zu Kursen weit unter dem Nennwert erworben haben, aber der jüngste Kurssturz könnte unterm Strich doch die Leistung des Fonds belasten. Arinis Credit Master Fund, der etwa 2,4 Milliarden Dollar verwaltet, hat bis Oktober um 21 Prozent zugelegt, wie aus einem von «Bloomberg» eingesehenen Dokument hervorgeht. Die Konkurrenz brachte es im Schnitt nur auf etwa 7 Prozent.
Ratingagentur stuft Signa-Bauträger herab
Die Ratingagentur S&P hat am Donnerstag das Rating der Signa Development von B- auf CCC gesenkt und einen negativen Ausblick gegeben. Die Ratingagentur begründete dies mit dem Risiko, dass das Unternehmen innerhalb der nächsten 12 Monate aufgrund eines Liquiditätsengpasses insolvent werden könnte.
Die Anleihen von Signa Development zu einer Verzinsung von 5,5 Prozent mit sind in den jüngsten Turbulenzen stark abgestürzt und handeln nur noch bei rund 30 Cent je Euro.
Lemssouguer: «Es gibt viel Stress und Not»
Lemssouguer spezialisierte sich während seiner Zeit bei der Credit Suisse auf grosse Wetten auf hochriskante europäische Anleihen. 2021 gründete er dann seinen eigenen Fonds. In einem kürzlich geführten Interview sprach er über die zunehmenden Spannungen auf den Kreditmärkten Europas.
«Vielleicht haben wir so einen Markt noch nie zuvor gesehen», sagte Lemssouguer in dem Interview. «Es gibt viel Stress und Not.»
(bloomberg/mth)