Die europäischen Zuckerpreise werden weiter steigen, da die Erzeuger die höheren Kosten weitergeben und das Angebot knapp bleibt, heisst es vonseiten der Südzucker AG, dem führenden Zuckerunternehmen Europas.
Landwirte und Verarbeiter werden durch höhere Energierechnungen und höhere Kosten für wichtige Betriebsmittel wie Düngemittel unter Druck gesetzt.
Gleichzeitig wird die Produktion dadurch bedroht, dass die Rübenanbauer auf Getreide und Ölsaaten umsteigen, die nach dem Krieg in der Ukraine rentabler geworden sind.
Das hat dazu beigetragen, dass die europäischen Zuckerpreise auf den höchsten Stand seit vier Jahren gestiegen sind.
Lebensmittel in Europa dürften noch teurer werden
Nach Angaben von Südzucker werden die gestiegenen Kosten wahrscheinlich an den Lebensmitteleinzelhandel und die industriellen Lebensmittelhersteller weitergegeben.
Das könnte die Lebensmittelpreise weiter in die Höhe treiben, nachdem diese bereits einen Rekordwert erreicht und zu einer steigenden Inflation beigetragen haben.
Aufgrund des «anhaltenden Defizits auf den Zuckermärkten erwarten wir eine weitere Preiserhöhung für die kommende Saison», sagte Südzucker-Sprecher Dominik Risser und bezog sich dabei auf die Verkäufe des deutschen Unternehmens. Er lehnte es ab, nähere Angaben zu den Preisen zu machen.
Weisszucker ist 13 Prozent teurer geworden
Es wird auch erwartet, dass die Nachfrage nach der Erholung von der Covid-19-Pandemie zunehmen wird, sagte Risser.
Die Preise für europäischen Weisszucker erreichten im April 446 Euro pro Tonne, wie die jüngsten Daten der Europäischen Kommission zeigen. Das sind etwa 13 Prozent mehr als im Vorjahr.
(Bloomberg/bsc)