Die Globus-Miteigentümerin Central Group zeigt offenbar Interesse am Signa-Anteil der Warenhaus-Liegenschaft in Zürich – allerdings nur an dieser. Das Gebäude an der Zürcher Bahnhofstrasse stosse «aufgrund der strategischen Bedeutung des Objekts» auf Interesse der Thailänder, zitiert die «Sonntagszeitung» aus dem Sanierungsbericht der Signa Prime Selection von Mitte Juli.
An vier weiteren Globus-Immobilien in Bern, Zürich und Basel habe die Central Group jedoch kein Interesse, heisst es. Laut dem Sanierungsbericht sollen die kleineren Standorte verkauft werden. Für die Filiale an der Spitalgasse in Bern etwa sei der Verkaufsprozess vorbereitet. Dort werde nun die Freigabe von der Central Group erwartet.
Zu den anderen kleineren Liegenschaften liefen derzeit lose Verhandlungen, heisst es. Mit Ausnahme der Baustelle in Basel: Das Gebäude dort werde erst fertiggestellt und nach Ende der Bauzeit 2026 verkauft. Noch befindet sich das Warenhaus, das bis auf die Fassade komplett neu erstellt wurde, im Rohbau.
Globus steckt in einem Joint Venture zwischen Signa und Central Group
Bislang gehören die Globus-Liegenschaften im Rahmen einer Joint-Venture-Struktur jeweils hälftig der gescheiterten Signa-Gruppe von René Benko und der Thailändischen Central Group. Im Rahmen der Signa-Liquidierung wird nun eine Käuferin für deren 50-Prozent-Anteil gesucht, wobei seit Langem Verhandlungen mit der Central Group laufen.
Der Verkauf wird erschwert durch die komplizierte Hypothekar-Belastung der Liegenschaften, hinter der eine Gruppe von Banken – mehrheitlich Kantonalbanken – steht. Die Käufer dürften ein Interesse haben, die Immobilien zu Preisen zu erwerben, die deutlich unter den letzten Buchwerten stehen. Gleichzeitig könnte dies aber dazu führen, dass die Banken eine Teil-Rückzahlung ihrer Hypothekarkredite einfordern.
Die Immobilie in Zürich stand gemäss den letzten Bekannten Geschäftsberichten von 2022 mit 757 Millionen Franken in den Büchern – bei eine Hypothekarbelastung von 545 Millionen Franken. Zweitteuerste Immobilie war das Warenhaus am Basler Marktplatz mit zuletzt 130 Millionen Franken Bewertung und 90 Millionen Franken Hypotheken.
Zum Verkauf steht zudem der 50-Prozent-Anteil am Detailhandelsgeschäft von Globus, das in einer ähnlichen Joint-Venture-Struktur zwischen Signa und Central Group kontrolliert wird – wenngleich auch über andere Holding-Gesellschaften. Bislang wird davon ausgegangen, dass die Central Group diesen Anteil übernimmt, da es bei anderen europäischen Warenhäusern zu einem ähnlichen Schritt gekommen ist.
Der entscheidende Mann aufseiten der Thailänder Sean Hill, Teil der Chirathivat-Familie, welche die Central Group kontrolliert.
