Funktionen von Googles KI-Modell Gemini seien für zwei Milliarden Nutzer verfügbar, kündigte Konzernchef Sundar Pichai am Dienstag zum Auftakt der Entwicklerkonferenz Google I/O in Mountain View, Kalifornien, an.

Die neue Devise sei, «wir erledigen das Googeln für sie», sagte die für die Internet-Suche zuständige Top-Managerin Liz Reid. So könne man nun in einer Suchanfrage mehrere Fragen stellen.

Mehrere Startups für Künstliche Intelligenz (KI) versuchen, Google stärker Konkurrenz bei der Internet-Suche zu machen. Sie setzen dabei darauf, den Nutzern schneller konkrete Antworten statt Weblinks zu liefern. Wenn sich ein solches Suchverhalten einbürgert, könnte das Googles bisheriges Geschäftsmodell gefährden, denn der Konzern macht nach wie vor den Grossteil seiner Einnahmen mit Links von Werbekunden, die neben den Suchergebnissen platziert werden.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Bisher konnten die KI-Wettbewerber wie Perplexity AI die Dominanz des Internet-Riesen in dem Geschäft aber nicht ernsthaft infrage stellen. Google selbst führte derweil bereits unter anderem eine Funktion ein, bei der es für eine Internet-Suche reicht, ein Objekt auf einem Foto oder Worte auf dem Smartphone-Display einzukreisen.

Ein weiteres Beispiel war, dass es reichen soll, die Suche mit dem Bild von einem defekten Plattenspieler zu füttern, damit die KI-Software Lösungen dafür findet. Die neue KI-gestützte Suche wird zunächst in den USA auf Englisch eingeführt. Sie soll aber «in absehbarer Zeit» nach Europa kommen.

Konkurrenz von OpenAI

Am Vortag hatte der ChatGPT-Entwickler OpenAI die Latte für die Google-Ankündigungen hoch gelegt. OpenAI präsentierte eine ChatGPT-Version, die sich fliessend mit Menschen unterhalten und auch deren Gemütszustand erkennen kann.

Google experimentierte schon seit Jahren mit KI-Software, der Chatbot ChatGPT überholte dann aber die Software des Internet-Riesen beim Markteintritt.

Google demonstrierte am Dienstag zunächst in einem Video eine Version seiner KI mit dem Namen «Project Astra», mit der man sich ohne Verzögerungen unterhalten und Fragen zu Objekten stellen kann, die sie über die Smartphone-Kamera sieht.