Mit dem Anstieg der Hypothekarzinsen ist die Nachfrage nach Wohneigentum zurückgegangen, wie die CS-Ökonomen in einer am Dienstag veröffentlichten Studie schreiben. Gleichzeitig steige das Angebot an Wohneigentum infolge der bisherigen Knappheit nur langsam.
Bis Ende 2023 erwarten die Ökonomen der Credit Suisse, dass die Preise für Eigentumswohnungen noch um 0,5 Prozent und jene für Einfamilienhäusern um 1,5 Prozent steigen. Ab 2024 seien dann aber Preisrückgänge im tiefen einstelligen Prozentbereich pro Jahr zu erwarten.
Davor waren die Preise für selbstgenutztes Wohneigentum während 21 Jahren fast ohne Unterbruch gestiegen. Die CS-Ökonomen gehen jedoch von einer "sanften" Landung aus. Die Preiskorrekturen würden also "überschaubar" bleiben.
Knappes Angebot an Mietwohnungen
Im Mietwohnungsmarkt gehe hingegen das Angebot an verfügbaren Wohnungen rasant zurück und werde immer knapper. Ganz besonders in der Agglomeration Zürich sei dies der Fall.
Die Wohnungssuche sei deutlich anspruchsvoller geworden, stellen die CS-Ökonomen fest. Gleichwohl überzeichne der Begriff
"Wohnungsnot" die aktuelle Situation in vielen Regionen.
Doch die Zahl der leer stehenden Wohnungen werde weiter sinken, was die Mietpreise nach oben treiben werde. Alleine 2023 dürften die Marktmieten im Durchschnitt um fast 3 Prozent steigen.
Und auf die Mieter kommt weiteres Unheil zu: Der steigende Referenzzinssatz wird zu bis 10 Prozent höheren Mieten führen. Denn die CS-Ökonomen rechnen nach dem Anfang Juni erfolgten Schritt auf 1,5 Prozent mit einem zweiten Anstieg auf 1,75 Prozent bereits im Dezember.