Das Ende der Pandemie hat der Luxusgüter-Branche einen regelrechten Aufschwung beschert. Unter anderem deshalb gelten Luxusaktien als vielversprechende Wertanlage.

Nun gibt es aber erste Anzeichen, dass sich ein Abklingen des Luxusbooms andeutet. So haben am Mittwoch verschiedene Aktien von Luxusgüterkonzernen an Wert eingebüsst. Den Titeln machen mit Enttäuschung aufgenommene Umsatzzahlen von LVMH zu schaffen. Die Papiere des französischen Luxusgüterkonzerns fallen an der Pariser Börse um bis zu 8,5 Prozent.

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Auf Talfahrt sind auch die Aktien der Konkurrenz gegangen: Der Gucci-Mutterkonzern Kering, der Taschenhersteller Hermes und die britische Modemarke Burberry haben bis zu rund 4 Prozent verloren. Der Titel des Schweizer Luxusgüterkonzerns Richemont ist nach Börsenstart zwischenzeitlich gar um bis zu 6 Prozent abgestürzt. In Sippenhaft genommen wird am Mittwoch auch die Aktie von Swatch. Die Inhabertitel fallen 1,7 Prozent. «Ein Ende der wilden 20er Jahre», kommentierten die Berenberg-Analysten und senkten ihr Kursziel für LVMH auf 825 Euro von zuvor 960 Euro.

LVMH-Umsatz fällt tiefer als erwartet aus

LVMH hat im dritten Quartal wegen der hohen Inflation und konjunktureller Unsicherheiten an Dynamik verloren. Der Umsatz kletterte zwar von Juli bis September im Vergleich zum Vorjahr um neun Prozent auf 19,96 Milliarden Euro, wie der Konzern mit Marken wie Louis Vuitton, Dior, Tiffany und Bulgari am Dienstag mitteilte. Analysten hatten jedoch ein Plus von 11,5 Prozent erwartet. Vor allem in den USA und Europa nimmt nun die Lust der Verbraucher auf teure Kleidung, Lederwaren, Schmuck und sonstige Luxusartikel angesichts steigender Preise ab.

LVMH gilt aufgrund seiner Marktmacht als Trend für den gesamten Luxussektor. Darum lässt die Verlangsamung bei den Franzosen für das Geschäft der Konkurrenten aus der Schweiz nichts Gutes erahnen. Es ist auch da mit einer signifikanten Wachstumsabschwächung zu rechnen. Richemont legt am 10. November die Zahlen zum ersten Halbjahr 2023/24 vor, bei der Swatch Group müssen sich die Anleger bis Ende Januar gedulden. Erst dann legt der Bieler Uhrenkonzern die Geschäftszahlen zum Jahr 2023 vor.

(reuers/mth)