In den vergangenen Quartalen hatte der Nahrungsmittelmulti mit seinen Zahlen enttäuscht. Das spiegelte sich zuletzt auch im Aktienkurs wider, der sich schlecht entwickelte. Dass dies der Grund für den Wechsel an der Konzernspitze ist, wollte Verwaltungsratspräsident Paul Bulcke am Freitag in einer Telefonkonferenz mit Analysten zwar nicht bestätigen.
Marktanteile gewinnen
Doch sowohl der neue CEO Freixe als auch Bulcke erklärten in dem Gespräch unisono, dass es nun darum gehe, die Performance von Nestlé wieder zu verbessern und Marktanteile zu gewinnen. «Mein Fokus liegt auf organischem Wachstum», betonte Freixe.
Zukäufe könne er sich zwar vorstellen, aber es gehe darum, wieder stärker aus eigener Kraft zu wachsen. Und zwar vor allem in den Kernkategorien des Konzerns, also bei den Produkten, in denen Nestlé besonders stark sei.
Dazu müsse der Konzern auch investieren, sowohl in Forschung und Entwicklung als auch in die Produktivität. Zudem will Freixe die digitale Transformation vorantreiben. Das alles sei nicht einfach, denn Nestlé sei ein komplexes Unternehmen. «Wir sind gleichzeitig der globalste und der lokalste Konzern der Welt.»
Keine Aussage zur Prognose
Auf die Frage nach Prognosen für 2024 sowie 2025 vertröstete Verwaltungsratspräsident Bulcke die Analysten jedoch. «Ziel dieses Gesprächs ist es nicht, unsere aktuelle Prognose zu kommentieren», betonte er. Vielmehr gehe es darum, die Hintergründe des abrupten Wechsels an der Konzernspitze zu erläutern.
Der Schweizer Lebensmittelriese hatte am Donnerstagabend überraschend den Rücktritt von Konzernchef Mark Schneider bekannt gegeben. Schneider galt bei seinem Amtsantritt noch als Hoffnungsträger. Er stand seit Anfang 2017 an der Spitze von Nestlé und kam damals vom deutschen Gesundheitskonzern Fresenius.