«Kostensenkungen im Gesundheitswesen sind schlicht eine Utopie», sagte der scheidende ÖKK-Chef Stefan Schena. Denn die Medizin entwickle sich und es würden mehr Gesundheitsleistungen bezogen. «Und die Prämien sind schlussendlich ja nichts anderes als ein Spiegelbild dieser wachsenden Kosten», so Schena im Interview mit der «Schweiz am Wochenende». «Wir werden älter, wir bleiben länger gesund. Das muss für das Gesamtbild halt auch berücksichtigt werden.»
Ob aber anstelle der besten Gesundheitsversorgung immer die allerbeste sinnvoll sei, müsse die Gesellschaft als ganzes beurteilen, sagte Schena. «Ziel sollte es bleiben, dass die Gesundheitskosten nicht stärker steigen als das Wirtschaftswachstum.» Es dürfe jedoch die Volkswirtschaftliche Bedeutung der Gesundheit nicht vergessen gehen: «Je schneller wir wieder in den Arbeitsprozess zurückkehren, desto höher ist unsere Produktivität und unterstützt uns als Gesellschaft.»
Schena, der seinen Posten Ende Februar nach über 20 Jahren an seinen Nachfolger Simon Neuner übergibt, sieht für seine Krankenkasse Potenzial in den Marktgebieten Bern, Zentralschweiz und Ostschweiz. Im Tessin wolle die ÖKK im Privatkundengeschäft wachsen. Im Heimmarkt Graubünden werde es vor allem wichtig sein, den Marktanteil von über 50 Prozent zu halten. (sda)