Die Ökonomen des «SNB Observatory» haben von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) nach wie vor mehr Transparenz gefordert. Die geldpolitischen Absichten seien unklar, kritisierten sie einen Tag vor der Dezember-Lagebeurteilung der Schweizer Währungshüter.

Die SNB habe theoretisch zwei Möglichkeiten, gegen die Teuerung vorzugehen, hiess es in einer am Mittwoch publizierten Studie. Einerseits könne sie weiter an der Zinsschraube drehen. Andererseits sei es aber auch möglich, die Inflation via Bilanzabbau zu bekämpfen. Die SNB kann demnach ausländische Vermögenswerte verkaufen, den Franken damit aufwerten lassen und auf diese Weise die Inflation unter Kontrolle bringen, so die Studie.

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«Das sind die zwei Extrempositionen, sie kann natürlich auch eine Kombination der beiden Instrumente einsetzen», sagte Yvan Lengwiler, Professor an der Uni Basel und Teil des «SNB Observatory», an einer Telefonkonferenz. Das Problem sei jedoch, dass ihre Politik derzeit relativ unklar sei.

«Mehr Klarheit wäre wünschenswert»

So gebe es Aussagen von hochrangigen SNB-Vertretern, man wolle auf eine reine Zinspolitik setzen. Gleichzeitig deuteten Statistiken der Notenbank auf Verkäufe von Vermögenswerten hin. «Mehr Klarheit über die geldpolitischen Absichten der SNB wäre wünschenswert», so das Fazit der Studie.

Welchen Weg die SNB einschlage, sei nämlich hochrelevant. So würde etwa die Strategie Bilanzabbau wegen des aufwertenden Frankens der Exportwirtschaft schaden, käme aber den Konsumenten zugute.

Hinter dem «SNB Observatory» stehen neben Yvan Lengwiler auch Charles Wyplosz, emeritierter Professor aus Genf, und Stefan Gerlach, Chefökonom der Privatbank EFG und früherer stellvertretender Gouverneur der Zentralbank von Irland.

(sda/mth)