Die Juroren treffen sich am Samstag in einem Saal im Dorfzentrum von Morgins VS, um die verschiedenen Käselaibe zu degustieren, die in drei Kategorien eingeteilt sind: Rohmilch von der Alp, Rohmilch aus der Molkerei und andere Raclette-Käse, sagte Christophe Berra, Präsident des Organisationskomitees gegenüber der Nachrichtenagentur gegenüber Keystone-SDA.
87 Produzenten, mehrheitlich aus dem Wallis, treten mit einer oder zwei Käsesorten an. Zur Auswahl stehen auch Käselaibe aus Freiburg, Waadt, Neuenburg und der Deutschschweiz. Andere kommen aus Frankreich, Italien, Belgien, Rumänien, Kanada und Grossbritannien.
Arzt aus Rumänien
Hinter dem kanadischen Kandidaten verbirgt sich ein Exil-Walliser, der in Übersee Raclettekäse herstellt. Der Rumäne wiederum kam während seiner Zeit als Arzt im Wallis so sehr auf den Geschmack von Schmelzkäse, dass er beschloss, ihn zu Hause zu produzieren«, erzählt Berra.
Die Organisatoren hatten gehofft, auch Produzenten aus Japan, Brasilien und Argentinien ansprechen zu können, aber administrative Schwierigkeiten durchkreuzten diese Pläne.
In einem ersten Schritt trifft eine Jury, die sich aus 50 Experten und Konsumentinnen zusammensetzt, eine Auswahl von 20 Prozent. Diese ausgewählten Produkte werden dann von acht international anerkannten Juroren bewertet. Farbe, Haltbarkeit, Textur, Stärke, Aromen - nichts wird dem Zufall überlassen: »Die Verkostung ist wie eine Weinprobe«, sagt Berra.
Hinter den Kulissen werden ein Dutzend »Käse-Abstreifer" tätig sein. Diese Freiwilligen haben die anspruchsvolle Aufgabe, perfekte Raclettes herzustellen, insbesondere mit der richtigen Temperatur und ohne Verbrennungen auf der Oberseite. Die Resultate der ersten Raclette-WM werden am Sonntag bekanntgegeben.