Der Chef der Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde FDA, Marty Makary berief sich bei Aussagen am Dienstag vor Journalisten auf Studien, denen zufolge künstliche Farbstoffe mit Krankheiten wie Diabetes und Krebs sowie Magen-Darm-Problemen und Verhaltensproblemen wie ADHS in Verbindung gebracht werden.

US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. führt sein Ressort unter dem Motto «Make America Healthy Again» («Macht Amerika wieder gesund») - eine Anlehnung an Trumps Slogan «Make America Great Again» («Macht Amerika wieder grossartig»). Er will unter anderem das in der US-Bevölkerung weitverbreitete Übergewicht bekämpfen. Chronische Krankheiten sollen seinem Ministerium zufolge durch die Fokussierung auf «sicheres, gesundes Essen, sauberes Wasser und die Eliminierungen von Giften in der Umwelt» eingedämmt werden.

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Im Rahmen seiner «MAHA»-Politik hatte Kennedy auch angekündigt, die US-Lebensmittelherstellung zu überarbeiten. Das Problem der Farb- und Zusatzstoffe bezeichnete er am Dienstag allgemein als eine «existenzielle» Bedrohung. Der neue Plan basiere weitgehend auf der freiwilligen Einhaltung der Vorschriften durch die Lebensmittelbranche, sagte Kennedy. Diese habe sich jedoch in Gesprächen aufgeschlossen gezeigt.

Auch von Demokraten begrüsst

Kennedys Haltung hinsichtlich künstlicher Farbstoffe stimmt mit dem wissenschaftlichen Konsens überein - ganz im Gegensatz zu seinen früheren Äusserungen zu angeblichen Gesundheitsgefahren durch Impfungen. Früher war Kennedy ein angesehener Anwalt für Umweltrecht, bevor er zunehmend mit Verschwörungserzählungen für Aufmerksamkeit sorgte. Allerdings empfahl der Gesundheitsminister jüngst angesichts von mehreren Masern-Ausbrüchen in den USA den Kombinationsimpfstoff gegen Mumps-Masern-Röteln (MMR) als «wirksamste Weise», die Ausbreitung der Viruserkrankung zu stoppen.

Der nun verkündete Vorstoss der Trump-Regierung hinsichtlich der künstlichen Farbstoffe in Lebensmitteln und Medikamenten wird auch von den US-Demokraten begrüsst. Er sieht vor, die acht zugelassenen künstlichen Lebensmittelfarbstoffe bis Ende 2026 schrittweise zu verbieten. Der Vorschlag baut auf dem Verbot des roten Farbstoffs Nummer Drei durch die Regierung von Trumps Amtsvorgänger Joe Biden auf. Der Zeitplan soll nun aber beschleunigt werden.

In Europa sind die von den US-Behörden genannten Farbstoffe nicht gänzlich verboten. Es besteht aber eine mit Warnhinweisen versehene Kennzeichnungspflicht. Aufgrund dessen haben viele Unternehmen inzwischen auf natürliche Alternativen umgesattelt.