Einfamilienhäuser erleben in der Schweiz eine Renaissance. Sie sind wieder gefragter als Eigentumswohnungen. Trotz angestiegener Preise haben sich im vergangenen Jahr Einfamilienhäuser einer wachsenden Beliebtheit erfreut.

Dies hat eine am Donnerstag veröffentlichte Studie des Immobilienportals Homegate.ch in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Wirtschaft Zürich (HWZ) ergeben. Die Analyse basiert auf der Auswertung von Angebot und Nachfrage von Online-Immobilieninseraten.

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Steigendes Angebot

Von Anfang Januar bis Ende Dezember 2017 wurden in der Schweiz insgesamt rund 31'100 Einfamilienhäuser auf Internetportalen zum Kauf angeboten. Das Angebot erhöhte sich damit gegenüber dem Vorjahr um rund 3 Prozent.

Die durchschnittliche Insertionszeit, d.h. die Dauer während der das Angebot auf dem Internet zur Vermietung ausgeschrieben war, sank im vergangenen Jahr um 9 auf 95 Tage. Laut der Studie zeugt dies von einer steigenden Nachfrage auf dem Schweizer Einfamilienhausmarkt.

Wunsch nach eigenem Garten

Die Studienverfasser halten fest, dass noch vor wenigen Jahren das Einfamilienhaus als Auslaufmodell bezeichnet worden sei und Eigentumswohnungen als Wohneigentum der Zukunft prognostiziert worden seien. Die Nachfrage nach Eigentumswohnungen habe 2017 jedoch abgenommen. Mit durchschnittlich 103 Insertionstagen habe es bei den Wohnungen im Vergleich zu den Häusern deutlich länger gedauert, bis sie verkauft werden konnten.

Die Gründe für diese Entwicklung sehen die Verfasser in der steigenden Bedeutung von räumlicher Distanz zu den Nachbarn, im Wunsch nach einem eigenen Garten für die Kinder und in der Meinung, dass man durch den Kauf von knapper werdendem Bauland langfristig nicht viel falsch machen könne.

Schnelle Handwechsel in Zürich

Am schnellsten wurden mit 53 Insertionstagen Häuser in der Region Zürich verkauft. Auch in der Ostschweiz fanden Einfamilienhäuser schnell einen Abnehmer (64 Insertionstage).

Im Süden und Westen der Schweiz musste fast doppelt so lange inseriert werden. In Genf waren es 104 Tage, in den Kantonen Waadt und Wallis 105 Tage und im Tessin 123 Tage. Abgesehen von der Innerschweiz (91 Tage) verkürzten sich in allen untersuchten Regionen die durchschnittlichen Insertionszeiten.

Höchstpreise in Genf

Erneut wurden in der Region Genf mit Abstand die höchsten durchschnittlichen Preise für Einfamilienhäuser verlangt. Ein Einfamilienhaus im Genfer Agglomerationsgürtel kostete im Schnitt 10'100 Franken pro Quadratmeter Nettowohnfläche.

Rund die Hälfte dieses Preises, d.h. rund 5400 Franken, wurde in der Region Espace Mittelland verlangt. Die Agglomerationsgemeinden der Region Zürich lagen schweizweit mit 8600 Franken knapp an dritter Stelle nach der Innerschweiz (8700 Franken).

(sda/ccr)