An Ostern noch vom Geschehen auf der Skipiste zu sprechen, mutet nach Schnee von gestern an. Das weiss auch Amber Gao. Doch für die Outdoor-Tech-Unternehmerin gilt: Nach der Saison ist immer auch vor der Saison. In diesem Falle: Wintersaison 2023/2024.
Dann will Gao, Chefin des Schweizer Startups Ostloong Innovations, die eigens entwickelte smarte Skibrille Sirius auf den Markt bringen. Das 290 Gramm schwere Teil kommt mit HD-Kamera, Live-Streaming und per Augmented Reality (AR) eingespielten Informationen zur Pistenumgebung daher.
Tacho, Wetter, Telefon
Die AR-Funktion soll es beispielsweise erlauben, Wetterdaten, Höhenlage, aktuelle Position oder persönliche Geschwindigkeit im Brillendisplay zu visualisieren. Ebenfalls sollen Gefahrenzonen dargestellt werden. Und man soll per Brille telefonieren können.
Die Erwartungen an das neue Wintergadget jedenfalls sind hoch. Sie wurden bereits auch international geschürt. Unternehmerin und Ostloong-CEO Amber Gao, die seit 2004 in der Schweiz lebt, hat einen Prototypen der smarten Schweizer Skibrille im Januar an der renommierten «Consumer Electronics Show» (CES) in Las Vegas vorgestellt.
Die Software ist auch für andere Outdoor-Sportarten denkbar
Die Hightech-Brille, die für die volle Funktionsweise per Bluetooth mit einem Smartphone verbunden sein muss, fährt mit einem stolzen Preisschild ein. Gao blickt so in die Lancierungssaison: «Sirius wird in der Pro-Version um die 1000 Franken kosten, es ist aber auch ein Mietservice denkbar.»
Die günstigere Standardversion, ohne AR-Inputs, soll rund 700 Franken kosten. Die AR-Software, glaubt Gao, werde auch für weitere Sportarten wie Radfahren oder Wandern interessant sein. Fürs Erste aber hat das Jungunternehmen aus Meilen ZH den Wintersport im Visier.
Ein Ex-Freeski-Profi ist mit an Bord
In ihrem Unternehmen weiss Amber Gao einen Profi an der Seite, der grosse Ahnung vom Geschehen auf der Piste mitbringt – immerhin handelt es sich beim COO von Ostloong um den ehemaligen Profi-Freeski-Athleten Dimitri Charrière.
Produziert werden soll die Skibrille nicht am Zürichsee, sondern in China, unter anderem vom Auto- und Tech-Konzern BYD.