New York will das steigende Ungleichgewicht zwischen Arm und Reich bekämpfen. Auch Menschen mit einem Jahreseinkommen von weniger als 51'540 Dollar sollen weiter in attraktiven Quartieren der Stadt leben können. Wer als Bauherr einen gewissen Anteil an günstigen Wohnungen in seine neuen Immobilien baut, kriegt daher einen Steuererlass. Das städtische Angebot ist attraktiv, weil es die Kosten der Besitzer reduziert.

Luxuswohnungen sind in New York begehrt und können teuer verkauft werden. Die Gebäude bieten den Bewohnern neben Wohnungen Annehmlichkeiten wie Krafträume, Spielplätze und Schwimmbäder. Doch die bleiben ausschliesslich den Gutbetuchten vorbehalten. Die Vermieter argumentieren gegenüber der Onlineplattform «The Fiscal Times», dass es problematisch sei, den Zugang auch den niedrigen Mietern zu gewähren. Sie zahlten keinen Beitrag an den Unterhalt und vernichteten den Anreiz eine teurere Wohnung zu mieten.

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Türen, Briefkästen und Abfallcontainer - alles getrennt

Damit nicht genug. Die interne Diskriminierung der armen Mieter beginnt schon beim Eingang. Immer mehr Luxushäuser haben zwei Eingänge – einen für die wohlhabenden Bewohner, einen für die Armen. «Poor Doors» nennt man die unscheinbaren Hintereingänge. Inzwischen ist der Trend auch nach Europa geschwappt.

Die Londoner Luxusimmobilienagentin Tracey Kellet bestätigt gegenüber der Zeitung «The Telegraph» den Trend. Oft hätten die Häuser zwei separate Eingänge «damit sich die beiden Schichten nicht treffen müssen.» Die Broschüre eines Wohnbauprojektes im Nordwesten von London wirbt mit: «Mieter von günstigen Wohnungen haben keinen Zugang zum Haupteingang, Gärten oder den Garagenstellplätzen. Die Briefkästen und Abfallcontainer sind ebenfalls getrennt.»

Sich nicht mit der Lokalbevölkerung abgeben

Darren Johnson ist Parteimitglied der britischen Green Party und kritisiert, dass der Trend eine «Verachtung von Durchschnittsbürgern» darstelle. Ausserdem gehe es nur darum um  «luxuriöse Wohnungen an reiche Investoren zu verkaufen, die sich nicht mit der Lokalbevölkerung abgeben möchten. »