Ein Abend mit Freunden. Es ist so lustig, und die Gespräche sind so angeregt, dass wir nach dem Essen noch etwas trinken mögen. Einen Gin? Nein, ist von gestern. Das findet auch der Mann hinter der Theke der Lucid Bar in Zürich. Er empfiehlt Rum. Für die Herstellung des Getränkes gebe es keine Regeln und Vorschriften, was zu vielfältiger Auswahl führe.
Keine Regeln? Genau richtig! So die Stimmung in der Runde. Soll er uns mal seinen Besten bringen. Er holt Don Papa Baroko. 40 Volumenprozent aus den Philippinen (48.80 Franken bei Galaxus). Der Rum wird auf der Zuckerinsel Negros Occidental gebrannt. Sein Name ehrt Papa Isio: ein Vorarbeiter einer Zuckerplantage, der im Jahr 1896 zum Freiheitskämpfer gegen die spanischen Besatzer wird.
Ab 1899 kämpft er gegen die amerikanischen Kolonisten, bis zur Kapitulation im August 1907. Er stirbt im Jahr 1911 im Gefängnis in Manila. Aber sein Geist lebt in uns allen weiter. So wirbt der Hersteller des Rums. Der Geist reift in ehemaligen Bourbon-Fässern aus amerikanischer Eiche. Kein Wunder, hat der Rum Noten von Vanille. Dazu etwas Zitrus.
Von unserer Begeisterung angesteckt, offeriert der Barmann noch einen Rum aufs Haus. Ratu Signature Blend sei sein spezieller Favorit. 35 Volumenprozente aus Fidschi. Als Ratu werden dort die Stammesführer bezeichnet. Dieser Rum hat Noten von dunkler Schokolade und Kokos. Lecker! Beim Kauf sollten wir unbedingt darauf achten, dass wir den nehmen, der acht Jahre gereift ist, sagt der Barmann. Nur dieser habe die Schokoladennote. 54.90 Franken im Rio Getränkemarkt.
Dieser Artikel ist im Millionär, dem Magazin der «Handelszeitung», erschienen (Dezember 2023).