Der Rebbergboden ist «Boden des Jahres 2014», wie die Bodenkundliche Gesellschaft der Schweiz (BGS) mitteilte. Er sei ein geschätztes Kulturgut, beeinflusse die Qualität des Weins, sei aber wegen dem Siedlungsdruck auch stark gefährdet, begründete die Gesellschaft ihre Wahl anlässlich des Weltbodentags am 5. Dezember.
Die Rebflächen seien in den letzten 150 Jahren um mehr als 50 Prozent geschrumpft, hiess es in der Mitteilung. Neben der Überbauung und der Aufgabe klimatisch ungünstiger Standorte hätten im späten 19. bis Mitte des 20. Jahrhunderts vor allem Krankheiten wie falscher Mehltau und Reblaus zur Reduktion geführt.
Kampf gegen Schädlinge
Heute nehmen Rebflächen knapp 0,5 Prozent der Gesamtfläche der Schweiz ein. Sie prägten das Landschaftsbild in verschiedenen Regionen stark mit, schrieb die BGS. Auf knapp 15'000 Hektaren Rebfläche werden jährlich Trauben für etwa eine Million Hektoliter Rot- und Weisswein gewonnen.
Der Begriff «Terroir» bezeichnet den Zusammenhang zwischen Rebbergboden und Wein, also wie Boden, Klima oder Hangneigung den Geschmack des Weins beeinflussen. Ton- und Kalkgehalt, Nährstoffe oder Wasserdurchlässigkeit des Bodens führen nebst des Könnens der Winzer dazu, dass Weine gleicher Sorten aber von verschiedenen Standorten sehr unterschiedlich schmecken können.
Früher wurden Rebkrankheiten und Schädlinge zum Teil mit erheblichen Mengen Kupfer bekämpft. Die heutige Bewirtschaftung kommt mit einem Bruchteil davon aus. In vielen jahrzehntealten Rebbergböden haben die früheren Kupfermengen zu einer Anreicherung geführt, durch die die gesetzlichen Vorsorgewerte für Kupfer überschritten werden.
(sda/ama/aho)