Vor vier Jahren startete die Erfolgsstory von Ava in einem Restaurant im Zürcher Westen. Heute gehört das Startup zu einem der angesagtesten im Silicon Valley. Eine Bestätigung für den Erfolg erhielt nun Mitgründerin Lea von Bidder: Das renommierte US-Wirtschaftsmagazin «Forbes» nahm die junge Zürcherin in die Liste der «30 unter 30» im Bereich Gesundheit auf. Damit gehört die 27-Jährige zu den wichtigsten 30 Jungunternehmern und Jungunternehmerinnen unter 30 Jahren.

Ava stellt Armbänder für Frauen her, die während dem Schlaf neun verschiedene Körperparameter misst und diese an ein Smartphone übermittelt. Die zugehörige App zeigt die fruchtbaren Tage der Frau an. Das Produkt kam im Juli 2016 in den USA auf den Markt, weniger Monate später wurde es Europa lanciert. Von Bidder, die unter anderem an der HSG in St. Gallen, in Montréal und Lyon studierte, ist verantwortlich für das Büro im amerikanischen San Francisco.

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«Wir wollen mit Ava eines Tages nach Asien»

Die Auszeichnung sei eine grosse Ehre für sie, wird von Bidder in einem Statement zitiert. Sie habe drei Jahre dafür gearbeitet, um Frauen eine bessere Kontrolle über ihre Gesundheit und Wohlbefinden zu geben. «Auf dieser Liste zusammen mit so vielen beeindruckenden Unternehmern zu sein, gibt mit Hoffnung für die Zukunft von Femtech und speziell auch Ava.»

Tatsächlich dachte das Startup schon früh in grossen Massstäben. Die Schweiz war nicht genug: Nach der Gründung 2014 expandierte das Unternehmen schon bald in die USA, um dort Fuss zu fassen. Bei Investoren wurden über 12 Millionen Dollar eingesammelt. «Wir wollten mit unserem Produkt möglichst schnell in einen grossen Markt und so auch zeigen, dass wir globale Ambitionen haben», sagte von Bidder in einem Interview mit der «Handelszeitung» im Januar. «Ich lebte lange in Indien und China. In diesen Ländern verfolgt man sehr genau, was in den USA Erfolg hat. Darum sind die USA für uns wichtig. Denn wir wollen mit Ava eines Tages nach Asien.»

Zürich vs. Silicon Valley

Die Unterschiede zwischen Zürich und dem Silicon Valley sind gemäss von Bidder in vielerlei Hinsicht gross. Über das Silicon Valley sagte sie: «Es gibt hier viel mehr Geld, es gibt spezialisierte Venture-Capital-Firmen mit entsprechenden Kontakten. Das alles hilft.» Auch müsse man viel selbstsicherer auftreten und die eigene Idee innert Minuten verkaufen können. «Das Pitchen ist sehr wichtig. Aber auch als Schweizer kann man das lernen. Es ist für uns Schweizer gut, wenn wir uns etwas lauter verkaufen.»

Nebst der Berechnung der fruchtbaren Tage und der Überwachung der Schwangerschaft will sich Ava künftig auch im Bereich der Verhütung einen Namen machen. Die Idee: Wer sensorgestützt errechnen kann, wann eine Frau fruchtbar ist, kann auch bestimmen, wann sie es garantiert nicht ist. «Unser grosses Ziel ist es, in Zukunft Ava auch als Verhütungsmittel anbieten zu können.»