Welcher Notenbanker muss am härtesten arbeiten für sein Geld? Als Nationalbank-Chef Thomas Jordan gestern einmal mehr seinen Entscheid verkündete, alles beim Alten zu belassen, kursierte die Frage: Wie viel müssen die zwei Herren und eine Dame im Direktorium eigentlich für ihr Geld arbeiten? Wer in die heiligen Hallen am Hauptsitz an der Zürcher Börsenstrasse vorgelassen wird, mag sich die gleiche Frage stellen: Lange Gänge, schallschluckenden Wände, tiefe Teppiche, Friedhofsruhe. Der grösstmögliche Gegensatz zum Handelsraum einer Geschäftsbank.

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Beim Salär klar vorne

Lohnen tut sich der Job für Jordan allemal. Der Franken ist die siebtgrösste Währung der Welt, doch beim Salär liegt Jordan klar vorn. Er bezieht, 1,1 Millionen Franken in einer sehr stabilen Währung. Central-Banking-Queen Janet Yellen aus den USA bringt es dagegen umgerechnet auf nur 200'000 Franken, Euro-Hüter Mario Draghi auf 420'000, und Mark Carney, der Lenker der Bank of England mit Clooney-Aura, auf immerhin 1 Million.

Auch müssen die Kollegen mit mehr als zehn Direktoriumsmitgliedern ringen, und die Sitzungsprotokolle werden veröffentlicht. Diesen Ärger hat Jordan nicht. Und seine Jobsicherheit ist grösser: Yellens Mandat läuft im nächsten Jahr aus, Draghi muss 2019 abtreten, auch Carney wird dann gehen. Der 54jährige Jordan darf sich dagegen, gröbere Verfehlungen ausgeschlossen, auf eine Verrentung im Jahr 2028 freuen. Happy Swiss Central bankers!

Dieser Text ist ein Auszug aus dem BILANZ-Briefing von Chefredaktor Dirk Schütz – dem wöchentlichen Blick auf die Köpfe der Wirtschaft aus unserer exklusiven Insider-Perspektive. Abonnieren Sie hier Ihr wöchentliches Briefing.

Sehen Sie in der Bildergalerie unten, was die Schwiezer CEOs 2016 verdient haben: