Viel Sicherheitspersonal, strikte Eintrittskontrollen und eine hohe Bretterwand mit Stacheldraht sorgen dafür, dass niemand unbefugt die Baustelle der Schweizerischen Nationalbank (SNB) am Berner Bundesplatz 1 betreten kann.
Aber damit nicht genug: Auch die Bauarbeiter können sich nicht frei bewegen und werden kontrolliert. Sie müssten ihre Handys am Eingang abgeben, unterlägen einer Schweigepflicht und hätten jeweils nur Zugang zu den ihnen zugewiesenen Räumen in der Baustelle, erzählt man sich in Bern.
Wenige haben den Überblick
Und vor allem: Sie bekämen jeweils nur den Planausschnitt ausgehändigt, der für ihre spezifische Installation nötig sei. Was links und rechts von ihnen passiert, wissen sie nicht.
Der Umbau des traditionsreichen SNB-Gebäudes ist derzeit die am rigidesten überwachte Baustelle der Schweiz. Nur ganz wenige Verantwortliche haben den Überblick über das ganze Projekt. Die SNB will selbst keine Details bekannt geben. Sprecherin Silvia Oppliger verweist darauf, dass die hohen Geheimhaltungsvorgaben aus Sicherheitsüberlegungen nötig seien. Schliesslich wird in Bern immer wieder viel Bargeld durchgeschleust.
Die Sanierungsarbeiten für das SNB-Gebäude haben Anfang 2015 begonnen und sollen noch bis Ende 2018 andauern. Danach dürfen Fritz Zurbrügg, Vizepräsident des SNB-Direktoriums, und sein Team vom II. Departement wieder einziehen. Derzeit sind sie in einer Liegenschaft an der Berner Laupenstrasse untergebracht, der SNB-Kundenschalter befindet sich bei der benachbarten Bank EEK.
Dieser Text erschien in der November-Ausgabe der BILANZ 11/2017.