Die Zahlen sind alarmierend: Pro Jahr werfen die Schweiz fast zwei Millionen Tonnen an einwandfreien Nahrungsmitteln weg. Das zeigen Erhebungen des WWF. Am umfangreichsten ist die Verschwendung demnach in Privathaushalten, 45 Prozent der vergeudeten Lebensmittel werden daheim entsorgt. Zum Vergleich: bei der Herstellung werden 13 Prozent der Nahrungsmittel verschwendet, während Gastronomie und Detaihandel jeweils einen Anteil von 5 Prozent verantworten.
Pro Kopf kommt also jeder Schweizer auf täglich 320 Gramm Nahrung, die er im Müll entsorgt. Das summiert sich im Jahr auf 117 Kilogramm. Dabei gibt es längt erprobte Möglichkeiten, um die Essensverschwendung auch im privaten Bereich einzudämmen und bewusster mit Ressourcen umzugehen.
Resteessen und Foodsharing
Die einfachste und kostengünstigste Art ist die Resteverwertung. Bei all den Foodblogs, die das Internet überschwemmen, gibt es immer mehr Blogs und Plattformen ab, die gerade Rezepte für Übriggebliebenes anbieten und das Essen vom Vortag so wieder schmackhaft machen.
Längst hat die Sharing Economy auch die Lebensmittel erreicht: Viele gemeinnützige Projekte sammeln übriggebliebene Waren bei den Händlern ein und bieten sie kostenlos über digitale Essenskörbe oder an speziellen frei zugänglichen Stationen in Schweizer Städten wie etwa Basel an – Fair-Trailer heissen diese Hotspots.
Beliebt in Dänemarkt, Deutschland und Grossbritannien sind inzwischen auch Apps, die überschüssigem Essen in Kantinen und Restaurants eine zweite Chance zum halben Preis geben: Der Nutzer wählt bei einem der Partnergastronomen aus, was er kurz vor Ladenschluss für einen günstigen Preis von den Resten mitnehmen möchte und holt sie dann ab. Eine Win-Win-Situation für alle.
Welche weiteren Möglichkeiten jeder Einzelne hat, um selbst weniger Lebensmittel zu verschwenden, zeigt die Bildergalerie.