Die Rocksängerin Tina Turner hat in Stäfa am Zürichsee das Landgut Steinfels gekauft – die «Handelszeitung» hat darüber berichtet. Der Glamour des Musikstars strahlt auf die eher unscheinbare Gemeinde ab. Für Stäfa ist der Zuzug Turners aber nicht nur ein Imagegewinn, er macht sich auch in Franken bezahlt, und dies gleich in achtstelliger Höhe: Der Hauskauf Turners hat Stäfa ausserordentlich hohe Grundstückgewinnsteuern beschert und ermöglicht der Gemeinde jetzt eine Steuersenkung. Das berichtet der «Tages-Anzeiger».
Konkret flossen letztes Jahr Gewinnsteuern aus Landverkäufen von 21 Millionen Franken in die Stäfemer Kasse. Der stolze Ertrag ist in erster Linie auf den Besitzerwechsel beim Landgut Steinfels zurückzuführen – Anwesen in dieser Preiskategorie, geschätzt 70 Millionen Franken, sind in der Gemeinde sonst kaum zu finden.
Der Geldsegen am unteren Zürichsee könnte weiter oben, an der Goldküste in Küsnacht, für Neid sorgen: Dort residiert Turner aktuell noch und zahlt auch ordentlich Steuern. Ein Grossteil von Turners Zuwendungen muss Küsnacht – eine reiche Gemeinde – allerdings in den kantonalen Finanzausgleich zahlen.
Grundstückgewinnsteuern bleiben hingegen bei den Gemeinden, Stäfa kann die Millionen aus dem Turner-Deal also behalten. Und wird dank der Steuersenkung den noblen Orten vom oberen Zürichsee im Wettstreit um vermögende Zuzüger künftig stärker Konkurrenz machen.
Das Landgut der Soul-Diva rückt eine bisher kaum beachtete Zürichseeküste ins Rampenlicht. Greifen dort jetzt noch mehr Reiche zu?
(mbü)