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- Bilanz 300 Reichste 2023: Charlene de Carvalho-Heineken
Die 300 Reichsten
Vermögen im Jahr 2023
Rang
14
Branche
Nahrungsmittel
Kanton
Graubünden
Bereits vor geraumer Zeit zog sich Charlene de Carvalho-Heineken (69) aus dem Biergeschäft zurück; von ihrem Vater Alfred Heineken (1923–2002) hatte sie einen Anteil von knapp einem Viertel an Heineken geerbt, der weltweit zweitgrössten Brauerei. Ihre Rolle im Getränkekonzern beschreibt sie als «Wächterin an der Seitenlinie». Ihr Einfluss allerdings geht über den einer Wächterin hinaus. Denn vom US-Magazin «Forbes» wurde die Wahlbündnerin, die zeitweise auch in London lebt, 2023 in die Liste der 50 einflussreichsten Frauen über 50 aus dem Raum Europa, Mittlerer Osten und Afrika aufgenommen.
Die familiäre Beteiligung an Heineken allerdings leidet an Wertverlust, die Aktien stehen unter Druck. Der Braukonzern beklagt einen deutlichen Absatzschwund. Im ersten Halbjahr wurden 5,6 Prozent oder sieben Millionen Hektoliter weniger Bier gezapft, nicht zuletzt eine Folge kräftiger Preiserhöhungen. Ungeachtet der geringeren Absatzmenge schäumte nämlich der Umsatz mit 17,4 Milliarden Euro um 6,3 Prozent auf. Was nicht verhinderte, dass die Margen schmolzen. Worauf das Management die Aussichten kappte – und dies im 150. Jahr von Heineken.
Auch sonst kommt im Unternehmen kaum Jubelstimmung auf. Die Gruppe mit Sitz in Amsterdam hat das Kapitel Russland nach etwelchen Irrungen und Wirrungen abgeschlossen. Die Arnest Group, Russlands grösster Hersteller von Kosmetika, Haushaltswaren und Metallverpackungen, hat für einen Euro alle Aktivitäten im Land übernommen, darunter sieben Brauereien. Heineken bleiben unerfreuliche Erinnerungen, ein Imageschaden – und der Verlust von voraussichtlich 300 Millionen Euro.
(Stand: November 2023)