Die 300 Reichsten

Liebherr mit Sitz in Bulle FR hat ein durchzogenes Jahr 2022 hinter sich. Zwar erzielte der Konzern, der mit über 51 000 Beschäftigten zu den grössten Baumaschinenherstellern der Welt zählt, einen neuen Umsatzrekord von 12,6 Milliarden Euro. Allerdings haben die Corona-Pandemie, Lieferkettenprobleme sowie höhere Rohstoff- und Energiepreise auf den Ertrag gedrückt. Der Betriebsgewinn ist deutlich zurückgegangen, der Reingewinn von 545 auf magere 2  Millionen Euro eingebrochen. Dessen ungeachtet wird für dieses Jahr mit weiterem Umsatzwachstum gerechnet.

Nicht ausgestanden sind die Folgen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Liebherr hat im letzten Jahr «sämtliche Investitionen in Russland gestoppt und unsere dortigen Produktionsaktivitäten fast vollständig eingestellt», sagt Verwaltungsrat Willi Liebherr (76). Gänzlich zurückgezogen hat sich das Unternehmen allerdings nicht; zur Vermeidung von Schadenersatzforderungen wolle man – im Rahmen der Sanktionen – den Lieferverpflichtungen nachkommen. Zudem sei man der Fürsorgepflicht gegenüber den dortigen Beschäftigten nachgekommen.

Liebherr ist eine Familienfirma par excellence. Der Grossteil der Schlüsselpositionen wird von Clanmitgliedern besetzt. Im Frühjahr haben Willi und Isolde Liebherr (74), die den Konzern lange zusammen leiteten, ihre Funktionen als Präsident und Vizepräsidentin niedergelegt. Das Geschwisterpaar bleibt im Verwaltungsrat. An ihre Stelle treten Willi Liebherrs Sohn Jan (47) als Präsident und Jans Cousine Stéfanie Wohlfarth (44) als Vizepräsidentin. Damit wurde ein weiterer Schritt im Generationenwechsel vollzogen.

(Stand: November 2023)