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PersonRichard Ridinger
Nach dem Höhenflug kommt oft der Absturz. Nicht so bei Richard Ridinger (60). War Lonza schon 2017 der Börsenhighflyer, so konnte der Kurs auch in diesem für die Gesamtbörse nicht eben berauschenden Jahr nochmals deutlich zulegen: Mit einem Plus von rund 20 Prozent ist der Pharmazulieferer und Feinchemiehersteller erneut der Schweizer Klassenprimus. Die Sanierung, welche der deutsche Chemieingenieur bei Lonza hingelegt hat, ist umso eindrücklicher, als die Firma bei seinem Amtsantritt 2012 ein Scherbenhaufen war: kaum Gewinn, die Aktie am Boden, die Führung orientierungslos. Nun ist das 121 Jahre alte Unternehmen wieder eine Profitmaschine. Bemerkenswert ist zudem, dass Ridinger die Sanierung nicht nur mit dem simplen Rezept von Kosteneinsparungen erreicht hat, mit denen sich in der Regel die wenig fantasievollen Manager behelfen, sondern auch mit gezieltem neuem Wachstum und mit der Schaffung neuer Arbeitsplätze. Jetzt will Ridinger auch in Sachen Umweltschutz vorbildhaft werden: Mit seiner «Vision Zero» will er punkto Vermeidung von Umweltbelastungen, die vom traditionellen Produktionsstandort Visp im Wallis verursacht werden, weit über die gesetzlichen Bestimmungen hinausgehen. Schon in den 1930er Jahren wurden in Visp Chemikalien produziert. «Unsere Grossväter und Urgrossväter haben uns ein paar Aufgaben hinterlassen, die wir jetzt mit aller Professionalität und Innovation aufarbeiten wollen», liess er sich in den regionalen Medien zitieren.