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PersonRoland Fischer
In seiner Freizeit beschäftigt sich Roland Fischer mit Astronomie. Man kann getrost sagen, dass die Sterne nicht allzu gut stehen für seine OC Oerlikon. Seit März ist er dort CEO, und damit sind wir beim ersten Teil des Problems: Die letzten Jahre hat sich der Industriekonzern als Durchlauferhitzer für Chefs erwiesen. Sein Vorgänger Brice Koch hielt sich nur zwei Jahre im Amt, und bei dessen Vorgängern sah es auch nicht viel besser aus. Denn die Traditionsfirma hat – und damit sind wir beim zweiten Teil des Problems – seit Jahren Schwierigkeiten. Der Aktienkurs ist enttäuschend, zwei von drei Sparten schreiben Verlust, besonders die Sparte Drive Systems, also Getriebe, leidet: «Wir spielen hier nicht in der Champions League, wenn ich das fussballtechnisch ausdrücken darf», sagt Fischer.
Es gilt als wahrscheinlich, dass die Sparte verkauft wird. Und damit sind wir beim dritten Teil des Problems: Seit Jahren kauft und verkauft OC Oerlikon Geschäftsfelder, als wäre man eine Beteiligungsgesellschaft und kein produzierendes Gewerbe. Eine langfristige Strategie ist nicht mal mit einem astronomischen Fernglas erkennbar. Momentan ist gerade das Thema Oberflächenbeschichtung angesagt. Es macht inzwischen mehr als die Hälfte des Umsatzes aus, Fischer leitet es höchstpersönlich. Und auch 3-D-Druck findet er heiss: «Er steht heute dort, wo der Mobilfunk Anfang der neunziger Jahre stand: vor einem grossen Boom und einer rasanten technologischen Weiterentwicklung», sagt Fischer. Ob der Hobby-Astronom Erfolg hat? Es steht in den Sternen.