PersonThomas Herbert

Er ist der Mann der Stunde im Schweizer Detailhandel. Ob letztlich als Held oder tragischer Verlierer, wird sich wohl im ersten Halbjahr 2020 zeigen. Dann will Migros dem Vernehmen nach bekannt geben, an wen sie die Globus-Gruppe mit 49 Standorten verkauft. Neben Interessenten aus der Schweiz dürften auch internationale Player mitbieten. Globus-Chef Thomas Herbert (50) kommt dabei eine spezielle Rolle zu. Als jetziger CEO müsste er wohl mit potenziellen Käufern verhandeln. Viel lieber käme er aber selber zum Zug. Er hat als Einziger öffentlich sein Interesse angemeldet. Sein Plan: ein Management-Buy-out. Nötige Geldgeber sollen ihm offenbar zur Seite stehen.

Optimistisch ist er zumindest: «Wir haben sicher gute Chancen. Wofür sich die Migros entscheiden wird, ist allerdings schwierig vorauszusehen», sagte er jüngst zu BILANZ. Zählen kann er bei seinem Plan auf die Unterstützung seiner Kollegen: Das gesamte Globus-Management trage die Idee mit und wolle sich beteiligen. An Bord geholt hat er bereits den ehemaligen Jelmoli-Chef Franco Savastano – ein profunder Kenner der Edelmarken. Er soll Globus beim Upgrade zu mehr Luxus verhelfen. Für Herbert wäre es nicht der erste Kauf. 2003 beteiligte er sich mit einem Partner an dem Modeunternehmen Schild, machte es wieder attraktiv und verkaufte es zehn Jahre später an Globus.