In der Digitalbranche herrscht Frauenmangel. Dabei gab es noch nie so viele gut qualifizierte Frauen wie heute. Und in Zukunft wird sich das Problem mit zunehmendem Fachkräftemangel verschärfen. Zudem besagen Studien, dass gemischte Teams zu mehr Innovation führen und letztendlich den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens erhöhen.
Doch hierzulande ist der Leidensdruck bei vielen Unternehmen noch nicht gross genug, diesbezüglich etwas zu unternehmen, sagt Nadia Fischer. Sie ist Mitgründerin des Startups Witty Works, das Tech-Firmen unterstützt, den Frauenanteil zu erhöhen und Diversität zu fördern. Etwa mit einem Tool, das Stelleninserate per Algorithmus umschreibt.
Denn das Problem beginnt bereits mit der Sprache in Stellenanzeigen. Durch gewisse Schlüsselwörter fühlen sich Frauen nicht angesprochen und bewerben sich nicht auf Jobs. Eine unbewusste Voreingenommenheit herrscht also auf beiden Seiten. Auch mit transparenten Angaben zur Firmenkultur, zum Rekrutierungsprozess und zum Lohnpaket können Bewerbungen von weiblichen Kandidatinnen gefördert werden.
Viele Tech-Unternehmen tun sich jedoch nicht nur schwer, Frauen zu gewinnen, sondern diese auch zu halten. Wie sich das ändern lässt? Das sei vor allem eine Frage der Firmenkultur, sagt Fischer. Und eine inklusivere Kultur zu fördern ist eine Führungsaufgabe.
Nadja Fischer tritt an der Shift2020 auf: Die Konferenz über Kundenerwartungen und Akzeptanzfragen bei digitalen Geschäftsmodellen findet am 27. Februar 2020 in Zürich statt. Im Zentrum der diesjährigen Session im X-Tra stehen praxisrelevante Aspekte der digitalen Ethik.