Die Business-Idee

Lightly ist ein Schweizer Startup, das eine Softwarelösung zur Datenaufbereitung für maschinelles Lernen bietet. Die Plattform hilft Unternehmen dabei, ihre Daten effizient zu filtern, zu strukturieren und optimal für KI-Modelle aufzubereiten. Damit adressiert das Unternehmen eine zentrale Herausforderung moderner KI-Systeme: die Balance zwischen Datenqualität und Datenvielfalt. Besonders in Branchen wie und Agrartechnik und bei autonomen Fahrzeugen ist Lightly schon jetzt stark im Geschäft. «Datenkuratierung war bisher unglaublich zeitaufwendig und ineffizient. Wir wollten eine Lösung entwickeln, die diesen Prozess grundlegend vereinfacht», erklärt Gründer Igor Susmelj. Die Software analysiert riesige Datenmengen und filtert gezielt jene heraus, die für Trainingsmodelle wirklich relevant sind.

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Der Gründer

Igor Susmelj, der Co-Gründer und Co-CEO von Lightly, entdeckte seine Leidenschaft für das Programmieren schon in jungen Jahren. «Ich bin auf einem Reitstall aufgewachsen und habe meine Freizeit lieber vor dem Computer verbracht als bei den Pferden», erzählt er. Bereits mit zehn Jahren schrieb er Software-Code. Mit 15 entwickelte er sein erstes Computerspiel. Nach einem Elektrotechnikstudium an der ETH Zürich spezialisierte er sich auf künstliche Intelligenz (KI) und Bildverarbeitung. Seine Erfahrungen bei Hackathons und im Innovationsbereich der Finanzbranche ebneten den Weg zur Gründung von Lightly. «Man muss Risiken abwägen und zugleich dem Instinkt vertrauen», sagt Susmelj. Heute führt er ein internationales Team und betont die Bedeutung eines starken Netzwerks. «Die ETH und die Tech-Szene in der Schweiz haben uns den perfekten Start ermöglicht.»

Das Kapital

Lightly startete bescheiden: Die Gründer investierten ihr eigenes Kapital und lebten mehrere Monate von ihren Ersparnissen, bevor sie in der Seed-Phase Investoren gewannen. Ein Meilenstein war die Aufnahme in das renommierte Gründerzentrum Y Combinator, was Lightly die Türen zur globalen Tech-Szene öffnete. «Wir haben lange gekämpft, um unser Konzept zu etablieren, aber jetzt gibt uns der Markt Rückenwind», sagt Susmelj. Der Zugang zum Silicon Valley und die Unterstützung durch das Ökosystem des Accelerators haben massgeblich zum Erfolg des Startups beigetragen. Heute finanziert sich Lightly über ein SAAS-Modell (Software as a Service), das von kleinen Firmen bis zu Grossunternehmen wie Audi genutzt wird. Besonders das Freemium-Modell zieht viel neue Kundschaft an, die später auf die Premium-Version wechselt.

Der Markt

Der Markt für Datenaufbereitung und -verwaltung ist jung, aber vielversprechend. Lightly positioniert sich in einem Bereich, der in den letzten Jahren durch den KI-Boom stark an Bedeutung gewonnen hat. Der Ansatz, sich auf Datenqualität statt auf Datenmenge zu konzentrieren, findet zunehmend Anklang bei Unternehmen, die ihre Prozesse optimieren wollen. «Die grössten Herausforderungen lagen darin, der Industrie zu erklären, dass Datenqualität wichtiger ist als Datenmenge», erklärt Susmelj. Gleichzeitig gibt es immer mehr Konkurrenz, vor allem aus den USA. Der weltweite Markt für Datenmanagement-Lösungen wird auf mehrere Milliarden Dollar geschätzt.

Die Chance

Mit Lightly hat das Team eine Lösung geschaffen, die den Nerv der Zeit trifft. Die Kombination aus Open-Source-Frameworks und kommerziellen Angeboten sorgt für eine breite Nutzerbasis, von kleinen Startups bis zu Grosskonzernen. «Wir haben weltweit Kunden, besonders in den USA. Der Markt wächst und mit ihm wachsen unsere Möglichkeiten», sagt Susmelj. Lightly setzt darauf, seine Technologie kontinuierlich weiterzuentwickeln, um auch in neuen Bereichen wie Videodaten eine führende Rolle einzunehmen. Die Vision des Startups ist es, einen Standard für Datenaufbereitung zu setzen und das Potenzial von KI voll auszuschöpfen. Langfristig will Lightly nicht nur ein Produkt, sondern eine umfassende Plattform bieten, die den gesamten Datenmanagementprozess abdeckt. «Was wir heute bei Textdaten sehen, wollen wir auch für Bilddaten möglich machen», erklärt Susmelj.

«Upbeat» – die Schweizer Startup-Serie

Unsere Startup-Serie «Upbeat» porträtiert jede Woche ein Schweizer Jungunternehmen multimedial in Print, Audio und Video. Daneben kommen die wichtigsten Investorinnen und Akteure der Innovationsszene zu Wort. Bleiben Sie dran, im Format Ihrer Wahl: Text, Bild und unterhaltsame Videos finden Sie jede Woche auf handelszeitung.ch/upbeat oder in den sozialen Netzwerken. Den Podcast mit vielen Tipps für Menschen, die selber in der Startup-Welt durchstarten möchten, finden Sie auf Apple Podcasts und Spotify – und überall dort, wo Podcasts zu Hause sind.