Die Business-Idee
Lookthrough hat eine Software entwickelt, die es Immobilienbesitzenden ermöglicht, den CO2-Fussabdruck ihrer Gebäude zu analysieren und zu reduzieren. «Wir wollen versuchen, die Kunden dabei zu unterstützen, diesen Prozess zu planen und letztlich auch zu beschleunigen», erklärt CEO Marcel Staub. Die Software analysiert Daten wie Quadratmeteranzahl, Heizungsart und -menge sowie den Zustand energetisch relevanter Gebäudeteile. Basierend auf diesen Daten werden Simulationen erstellt, die zeigen, wie sich verschiedene Sanierungsmassnahmen auf den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen auswirken. Lookthrough konzentriert sich dabei auf grosse Portfolios ab 20 Gebäuden, da hier der Komplexitätsgrad und der potenzielle Mehrwert am grössten sind. «Je grösser das Portfolio ist, desto komplexer wird die Situation und desto grösser ist der Mehrwert von unserer Software am Schluss», so Staub. Durch die Analyse von 14 Datenpunkten pro Gebäude lassen sich präzise Aussagen über den Ist-Zustand, die Einhaltung von regulatorischen Vorgaben sowie zukünftige Entwicklungen treffen.
Die Gründer
Marcel Staub, CEO und Gründer von Lookthrough, ist ein Unternehmer mit einer über 20-jährigen Erfahrung. Seine Karriere begann er mit einem Jurastudium, das ihn jedoch nicht erfüllte. Über ein Praktikum bei der UBS fand er seinen Weg in die IT-Branche und gründete schliesslich sein erstes Unternehmen, das sich auf die Transparenz von Investmentkosten für Grossinvestoren konzentrierte. Staub setzt auf ein Managementmodell, das seinen Mitarbeitenden viel Autonomie und Eigenverantwortung überträgt. Diese Führungsphilosophie spiegelt sich auch in der Unternehmenskultur von Lookthrough wider, die von flachen Hierarchien und einem hohen Mass an Eigeninitiative geprägt ist.
Das Kapital
Lookthrough wurde zunächst von Marcel Staub selbst finanziert. Im Laufe der Unternehmensentwicklung entschied er sich jedoch erstmals in seiner Laufbahn als Unternehmer für die Aufnahme von Fremdkapital. «Der Klimawandel ist etwas, das so omnipräsent ist, dass wir nicht organisch in dieses Thema reinwachsen können, sondern wir müssen eine Lösung haben, die sofort verfügbar ist», begründet Staub diesen Schritt. Lookthrough konnte ausschliesslich strategische Investoren gewinnen, die neben Kapital auch wertvolles Know-how und Netzwerke in das Unternehmen einbringen. So profitiert das Startup beispielsweise von der Expertise von Partnern im Bereich der Gebäudesanierung. Aktuell ist das Unternehmen nicht auf der Suche nach neuen Investoren, da es seit Ende des Vorjahres Cashflow-positiv ist.
Der Markt
Lookthrough agiert global und hat bereits Kundschaft in zahlreichen Ländern Europas sowie in den USA. Der Fokus liegt dabei auf Immobilienbesitzenden mit grossen Portfolios, unabhängig davon, ob es sich um Investorinnen, Pensionskassen oder öffentliche Einrichtungen handelt. «Es war von Anfang an unser Ziel, eine Lösung zu bauen, die den Immobilienbesitzenden weltweit hilft und nicht nur an einem spezifischen Ort», betont Staub. Um den unterschiedlichen Anforderungen gerecht zu werden, setzt Lookthrough auf global einsetzbare Lösungen und arbeitet eng mit lokalen Partnern zusammen, die die jeweilige Sprache und die Besonderheiten des Marktes kennen.
Die Chance
Die Dekarbonisierung des Gebäudebestands ist eine der grössten Herausforderungen unserer Zeit. Lookthrough bietet mit seiner Software eine Lösung, die es Immobilienbesitzenden ermöglicht, ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten und gleichzeitig wirtschaftlich zu handeln. «Uns geht es darum, dass wir versuchen, den ganzen Prozess zu demokratisieren», so Staub. Die Software soll auch weniger technikaffinen Usern einen einfachen Zugang zum Thema Dekarbonisierung ermöglichen und ihnen helfen, realistische Sanierungspläne zu entwickeln, die auch die finanzielle Tragfähigkeit berücksichtigen. Mit dem Ziel, bis 2025 eine Million Gebäude zu dekarbonisieren, hat sich Lookthrough ambitionierte Ziele gesetzt und will damit aktiv zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen.
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