Das Verbrenner-Verbot in der EU droht zu einem Geschenk für die Kommunistische Partei Chinas zu werden. Seit diesem Jahr ist das Land der grösste Autoexporteur der Welt. Was vor Kurzem noch undenkbar schien, wurde 2023 dank des Siegeszuges der E-Autos Realität. Im ersten Quartal exportierte China 1,07 Millionen Autos und überholte Japan, das im gleichen Zeitraum 950’000 Autos ins Ausland verkaufte. Die Regierung in Peking erreichte damit ihr seit 2009 mit gewaltigen Subventionen gefördertes Ziel, China zum weltweit führenden Player in der Elektromobilität zu machen.
Diese Entwicklung macht auch vor der Schweiz nicht Halt. Der Swiss Trade Monitor der Universität St. Gallen zeigt, dass wir seit drei Jahren erstmals auch in der Schweiz einen nennenswerten Anteil von Autoimporten aus China haben. Sie stiegen von 22 Millionen Franken im Jahr 2019 auf 429 Millionen Franken im letzten Jahr. Dabei handelte es sich fast ausschliesslich um E-Autos. In diesem Bereich lag China als Herkunftsland 2022 bereits an zweiter Stelle hinter Deutschland.
Der Zulassungsstopp für neue Verbrenner in der EU ab 2035, an dem sich auch die Schweiz beteiligen will, dürfte den chinesischen Herstellern weiteren Schwung verleihen. Der weltgrösste CO2-Emittent China, der selbst erst 2060 Verbrennungsmotoren verbieten will, schafft es einmal mehr, von der Energiewende im Westen zu profitieren. Wie schon in der Solarindustrie werden bei der Elektromobilität die traditionellen Autoproduzenten Mühe haben, preislich mit den von Peking geförderten Herstellern Chinas mitzuhalten.
Abhängig vom Überwachungsstaat China
Während die USA unter den Präsidenten Donald Trump und Joe Biden Zölle auf chinesische Autos einführten und Hersteller subventionieren, die einen bestimmten Anteil an einheimischen Komponenten verwenden, bleibt Europa für Exporte offen. Dass auch Hybride vom Zulassungsstopp für Verbrenner betroffen sein werden, drängt zudem das in dem Bereich führende Herstellerland Japan weiter zurück.
Dabei ist gerade die Autoindustrie ein Bereich, den man einem Überwachungsstaat wie China nicht überlassen sollte. Schon seit 2019 müssen alle Autos im Land mit einem Chip ausgestattet sein, der die lückenlose Fahrtroute des Wagens nachverfolgbar macht. Es wäre naiv, zu glauben, dass die Überwachung an den Landesgrenzen Halt machen wird. Davon zeugen Chinas geheime Polizeistationen im Ausland, die in den letzten Jahren an vielen Orten aufgedeckt wurden.
Wegen der chinesischen Unterstützung für Russland und der Bedrohung des demokratischen Taiwans sprechen die europäischen Staaten oft davon, die Abhängigkeit von China zu reduzieren. Die politische Realität sieht mit dem Verbrenner-Verbot einmal mehr anders aus.
2 Kommentare
Die Geschäftemacherei mit China, auch die der Emschemie, muss aufhören. China ist Feind, nicht Partner. Aber wie sagte schon Lenin? Der Kapitalist verkauft uns den Strick, mit dem wir ihn aufhängen. Und genau das macht der ganze Westen schon seit Jahrzehnten: Den Gegner auf allen Ebenen aufrüsten und munitionieren.
Dass die Chinesische kommunistische Partei indirekt von der Chinesischen Autoindustrie profitiert, wirkt sich ja in der Folge auch auf unser demokratiekonformes Steuersystem aus. Das trifft aber nicht nur bei der E-Mobilität zu, sondern generell auf den gesamten Handel, namentlich auch auf den gesamten Detailhandel, und das schon seit zig Dekaden! Achte man doch mal genau auf die Provenienzen der Produkte bei unseren beiden Detailhandelsriesen!