Der Präsident des Mieterverbands Carlo Sommaruga und seine Mitstreiterinnen an der Berner Monbijoustrasse haben sich für den Wohnungsgipfel vom Freitag etwas ganz Spezielles einfallen lassen. Nach den Mieten und den Renditen soll nun auch geregelt werden, wer in welcher Wohnung wohnen darf. Zwangsgenossenschaft für alle sozusagen, einfach für die einen mit und für die anderen ohne staatliche Subventionierung.
Anzahl Personen plus eins soll die neue Regel heissen. Konkret heisst das: Eine Familie mit zwei Kindern darf maximal fünf Zimmer belegen, eine Ein-Eltern-ein-Kind-Familie drei Zimmer und eine Einzelperson maximal zwei Zimmer.
Eine Platzkontrolle ist zutiefst unmenschlich
Willkommen in der schönen neuen Welt des Carlo Sommaruga und Co., kann man da nur sagen. Das würde dann also bedeuten, dass die 80-jährige Frau, die gerade ihren Mann verloren hat, aus der Drei-Zimmer-Wohnung ausziehen muss, weil sie nun «zu viel» Platz beansprucht. Und was ist mit dem Paar, das sich trennt und seine Kinder wochenweise abwechselnd bei sich haben möchte? Schlafen diese Kinder dann im Keller? Was ist mit der Installations-Künstlerin, die ein Zimmer ihrer Wohnung als Atelier braucht? Muss die nun halt Landschaftsmalerin werden? Und wo bleibt überhaupt das Recht jedes Einzelnen, seinen eigenen Lebensentwurf zu realisieren und dafür den Wohnraum zu suchen, der dafür nötig ist?
Der Mieterverband will den Problemen auf dem Wohnungsmarkt mit mehr Regulierung beikommen. So weit, so gut. Doch dieser Vorschlag ist nicht einfach ein weiterer politischer Vorstoss, bei dem man getrost geteilter Meinung sein kann. Dieser Vorschlag ist zutiefst unmenschlich.
Der Mieterverband gibt vor, die Interessen der Mieterinnen und Mieter zu vertreten. Ob das seine 200’000 Mitglieder auch so sehen?
Zum Glück gibt es Alternativen
Ein Glück jedenfalls, dass Mieterinnen und Mieter heute mit den privaten Rechtsschutzversicherungen gute Alternativen haben, um sich für Streitigkeiten mit ihren Vermieterinnen und Vermietern abzusichern und damit nicht gezwungen sind, die Verbandsspitze in Bern bei der Realisierung ihrer sozialistischen Wunschvorstellungen zu unterstützen.
Schliesslich gibt es keine Verpflichtung, Mitglied des Mieterverbands zu sein. Doch vielleicht wartet die Spitze des Mieterverbands ja beim nächsten Wohnungsgipfel mit der Idee auf, alle Mieterinnen und Mieter zur Mitgliedschaft in ihrem Club zu zwingen. Nachdem sie vor Platzkontrollen in den Schweizer Wohnungen nicht mehr zurückschreckt, ist nichts mehr auszuschliessen.
8 Kommentare
Ideen aus den krankhaften Hirnen sozialistischer Wasserprediger, die selber Wein trinken. Statt „Wasserprediger“ hätte ich ja lieber ein anderes Wort gebraucht, aber dann wäre der Kommentar der Zensur zum Opfer gefallen.
Es ist schon eigenartig genug, dass einer, der ein eigenes Haus besitzt, Präsident des Mieterverbandes ist.
Dass er aber ausgerechnet den Mitgliedern (von den er, wohlverstanden sein Gehalt bezieht, und sich damit oben genanntes leisten kann) ergo den Mietern/Mieterinnen vorschreiben will, nicht nur wie sie leben sollen, sondern auch noch den privaten Lebensraum einschränken will, ist vermutlich Charaktersache. Die Mieter/Mieterinnen sollten sich keine Sorgen um solche Spinnereien machen, aber sie sollten sich überlegen, ob er (und die, die das mit ihm ausgeklügelt haben) an der Verbandsspitze noch tragbar ist/sind. Meines Erachtens nicht. Ich selbst bin Hausbesitzer, deswegen betrifft es mich, wie alle anderen Hausbesitzer, nicht. Aber wir sind nicht die Mehrzahl des Volkes und auch nicht Mitglied des Mieterverbandes.
Mit freundlichen Grüssen
Carlo Hirt
Die Wortwahl und Darstellung des Mieterverbands in diesem Artikel ist wirklich übertrieben und erinnert schon fast an die McCarthy-Zeit in den USA. Zunächst geht es nur um eine Idee einen Vorschlag aber selbst so etwas wird sofort verteufelt als würde es darum gehen das Menschen Nachts von Spezialeinheiten der Polizei aus ihren Wohnungen gezwungen werden.
Anstatt auch nur kurz über Konzepte wie Bescheidenheit oder Zurückhaltung nachzudenken, kommen nur Beispiele, die angeblich die Realität darstellen sollen aber einfach nur erfunden sind um die hier vertretene Meinung zu unterstreichen.
Wenn sich ein Paar trennt und die Kinder abwechselnd bei den einem oder anderen Elternteil sind: Warum würden diesem Eltern dann nicht das zweite Zimmer als Schlafzimmer für die Kinder nutzen, wenn sich die Eltern für diese Lösung entschieden haben? Wer sagt überhaupt das es keine Ausnahmen geben könnte für Eltern bei denen das Sorgerecht für die Kinder so ausfällt?
Wer sagt, dass wenn der Ehepartner stirbt man aus der Wohnung ausziehen muss?
Diese Idee des Mieterverbands könnte auch nur Anwendung finden, wenn man eine neue Wohnung anmietet. Auch eine Künstlerin die ein Atelier benötigt, kann das zweite Zimmer dafür nutzen. Wenn ein Atelier in der eigenen Wohnung wirklich so wichtig ist, kann man dafür durchaus auf ein Wohnzimmer verzichten und nur ein Schlafzimmer und ein Atelier haben. Solange das Zimmer gross genug ist, kann man in einem Zimmer sehr viel kombinieren und braucht ansonsten nur eine Küche und ein Bad.
Egal wie sehr man etwas will und wie sehr man dieses Ziel oder diesen Wunsch verfolgt: In der Realität kann man eben nicht alles haben und erreicht es nur, weil man es wirklich will. Und muss an manchen Stellen Abstriche machen und verzichten und sich anpassen, anstatt sich zu beschweren wie das Leben unfair oder unmenschlich oder ähnliches ist.
Es wird schwierig, einem solchen Kommentar etwas abzugewinnen. Kinder sind auch Kinder zwischen 5 und 18 Jahren. Und die sollen dann im gleichen Zimmer schlafen?? Oder wenn man selbständig arbeitet, soll man auf ein Wohnzimmer verzichten und das Leben ausser beim Schlafen nur noch im Atelier verbringen??
Richtig intelligent/mitmenschlich
MfG
Carlo Hirt (ich muss mich nicht ins Anonyme verstecken)
Was kann man auch schon von einem Linken wie Sommaruga erwarten?