In ihrer jährlichen Umfrage über die Beziehungen zwischen der Schweiz und Europa stellen Credit Suisse und das Europa Forum Luzern fest, dass eine knappe Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer für eine Weiterentwicklung der bilateralen Verträge ist.
Auch das Rahmenabkommen wird grösstenteils befürwortet, jedoch ohne weitere Zugeständnisse. Gleichzeitig spricht sich eine Mehrheit der Befragten für den Handel mit anderen grossen Drittstaaten aus, vor allem falls sich der Zugang zum europäischen Binnenmarkt verschlechtern sollte.
Zwar ist eine knappe Mehrheit für das Rahmenabkommen mit der EU, doch vor allem bei den Themen Lohnschutz und Übernahme von EU-Recht bleiben die Schweizer Bürgerinnen und Bürger skeptisch.
EU-Beziehungen sehr wichtig
Für 66 Prozent der Stimmberechtigten sind die wirtschaftlichen und politischen Beziehungen zur EU sehr wichtig – 8 Prozentpunkte weniger als noch vor einem Jahr. Die bilateralen Verträge erachten 73 Prozent als sehr wichtig.
Die Diskussion über das institutionelle Rahmenabkommen haben nur 60 Prozent der Menschen hierzulande überhaupt wahrgenommen. Auch in der Bevölkerung ist das Thema Mindestlöhne und Lohn-Dumping umstritten.
Eine knappe Mehrheit von 52 Prozent wünscht sich eine Weiterentwicklung der Beziehungen zwischen der Schweiz und der EU. 63 Prozent der Befürworter unterstützen auch das Rahmenabkommen.
EWR- oder EU-Beitritt kein Thema
Ein EWR- oder EU-Beitritt sind weiterhin kein Thema in der Schweiz: Mit nur jeweils 8 und 7 Prozent unterstützt nur ein sehr geringer Teil der Bevölkerung diese Ideen.
Zustimmung gibt es auch was den Handel mit Drittstaaten angeht: 17 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass ein stärkerer Handel etwa mit den USA oder China den möglichen Verlust durch weniger Handel mit der EU ausgleichen könnte.
Die Umfrage wurde von gfs.bern im Auftrag von Credit Suisse und dem Europa Forum Luzern durchgeführt. Sie ist Teil des CS-Sorgenbarometer, welches im Dezember erscheint.
(mlo)