Die Schweizerische Nationalbank (SNB) ist Grossinvestorin an den Börsen dieser Welt. Ende Januar 2020 hatte sie rund 160 Milliarden Franken weltweit in Aktien investiert. Wegen dem Börsencrash hat sie rund ein Drittel verloren.
In der Coronavirus-Panik verlieren derzeit alle an der Börse. Trotz massiven und koordinierten Interventionen der Zentralbanken blieben die Börsen auch am Montag auf Talfahrt. Zu den Verlierern gehört auch die Schweizerische Nationalbank (SNB) selber. Denn sie hat rund 160 Milliarden Franken in Aktien weltweit angelegt. Nach dem Kurssturz dürfte sie rund 50 Milliarden Franken verloren haben.
Um die SNB muss man sich trotzdem keine Sorgen machen. Erstens darf sie bei Bedarf Banknoten drucken. Zweitens sitzt sie auf einem Berg von über 700 Milliarden Franken in Devisenreserven. Ein Fünftel davon ist in Aktien angelegt.
Weniger Manna für Bund und Kantone
Zudem wächst der Devisenberg derzeit sicher wieder. Nachdem die US-Notenbank Fed die Zinsen am Sonntagabend massiv gesenkt hat, dürfte die Nachfrage nach Schweizer Franken steigen. Das heisst, die SNB kauft am Devisenmarkt wahrscheinlich derzeit Dollar und Euro. Das kann sie grundsätzlich unlimitiert. Indem sie zuerst Schweizer Franken aus dem Nichts erschafft – dieses Recht hat die SNB – und damit Euro oder Dollar kauft. So wachsen die Devisenreserven.
Mit dem grossen Verlust zu Jahresanfang dürfte es für die Nationalbank allerdings schwierig werden, Ende Jahr einen Gewinn auszuweisen. Das stellt in Frage, ob die Gewinnausschüttung von einer Milliarde an Bund und Kantone geleistet werden kann.
Am Donnerstag, 19. März wird die SNB in einer Pressekonferenz über den Geschäftsverlauf für das Jahr 2019 informieren – und wahrscheinlich auch neue Massnahmen wegen des Corona-Virus verkünden.