Die Wirtschaftswelt wird komplexer, Herausforderungen sind bereichsübergreifend – und klassische Fachkarrieren reichen nicht mehr aus, um in Führungsrollen erfolgreich zu sein. Gerade hier entfalten generalistische Managementweiterbildungen ihr volles Potenzial: nicht nur durch Inhalte, sondern auch durch die Vielfalt der Teilnehmenden. Unterschiedliche berufliche Hintergründe und Branchenperspektiven schaffen ein dynamisches Lernumfeld, das neue Perspektiven und praxisnahe Lösungen fördert.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 
Die Autoren:

Marco Eichenberger, Programmleiter MBA Luzern, Hochschule Luzern – Wirtschaft

Sebastian Huber, Leiter Weiterbildung IBR, Hochschule Luzern – Wirtschaft

Nehmen wir an, Andrea Sutter (Name frei erfunden) hat berufsbegleitend ein Bachelorstudium in der Pflege abgeschlossen und ist inzwischen Teamleiterin in einem Regionalspital. Mit dem Wechsel in eine leitende Position bei einer Spitex-Organisation wird ihr schnell bewusst, dass sie umfassende betriebswirtschaftliche Kenntnisse benötigt – von Finanzfragen über Personalmanagement bis hin zu Marketingstrategien.

In ihrer Managementweiterbildung trifft Andrea auf eine bunt gemischte Truppe: auf einen Schreinermeister mit eigenem Betrieb, einen Finanzmathematiker aus einer Pensionskasse und eine promovierte Physikerin aus der Forschungsabteilung eines internationalen Technologiekonzerns. Zunächst erscheinen ihr die Unterschiede riesig. Doch als die Gruppe ein Fallbeispiel aus der Praxis diskutiert, erlebt sie den interdisziplinären Mehrwert hautnah: Während Andrea als Teamleiterin den Fokus auf Personalführung legt, bringt der Schreinermeister pragmatische Lösungsansätze aus der Führungserfahrung ein, der Finanzmathematiker optimiert das Budget, und die Physikerin hinterfragt Prozesse analytisch. Schnell erkennt Andrea, dass gerade dieser Perspektivwechsel ihr hilft, neue Lösungswege zu finden und ihre Managementkompetenzen gezielt weiterzuentwickeln.

 

Vielfalt der Teilnehmenden

Das erfundene Beispiel von Andrea zeigt: generalistische, nicht modulare Managementprogramme bieten mehr als reines Fachwissen. Der interdisziplinäre Austausch ist ein zentraler Erfolgsfaktor. Unterschiedliche Branchen und Fachdisziplinen treffen aufeinander – und genau hier entstehen innovative Lösungen. Führungskräfte profitieren von kognitiver Vielfalt: Wer aus der IT kommt, bringt agile Methoden ein. Wer aus der Industrie kommt, denkt prozessoptimiert. Wer aus dem öffentlichen Sektor kommt, kennt regulatorische Herausforderungen. Diese Perspektiven ergänzen sich – und das machen interdisziplinäre Programme so wertvoll.

 

Vernetzung unter Fach- und Führungskräften

Modulare Weiterbildungen ermöglichen gezielte Spezialisierungen – doch sie haben einen Nachteil: Die Teilnehmenden wechseln ständig, wodurch der Austausch oft oberflächlich bleibt. Nicht modulare Programme hingegen setzen auf einen Klassenverband, in dem sich Teilnehmende über einen längeren Zeitraum intensiv austauschen. Diese feste Gruppe fördert Vertrauen, den interdisziplinären Dialog und sorgt für tiefgehende Diskussionen und nachhaltige Beziehungen. MBA-Programme sind ein ideales Beispiel für den Mehrwert nicht modularer Weiterbildung. Der intensive Austausch zwischen Branchen und Fachrichtungen führt nicht nur zu innovativen Lösungsansätzen, sondern auch zu belastbaren Netzwerken. Viele Alumni berichten, dass sie aus ihrem MBA nicht nur Inspiration, sondern auch konkrete Geschäftspartner, Mentoren oder neue Karriereoptionen gewonnen haben. Der «interdisziplinäre Geist» bleibt lebendig – oft weit über das Programm hinaus.