Rund 43 Milliarden Dollar in bar bezahlte ChemChina 2017 für den Basler Konzern. Viel Geld, das zumindest zum Teil wieder zurückgeholt werden soll. Dadurch, dass Syngenta teilweise wieder an die Börse gebracht wird, wie die chinesischen Eigner nach dem Kauf in Aussicht stellten.
Doch das geplante Re-IPO findet unter misslichen Umständen statt. Da ist einerseits die angebahnte, aber noch immer nicht vollzogene Mega-Fusion von ChemChina mit dem staatlichen Konkurrenten Sinochem, die für Unruhe und Lähmung zugleich sorgt. Und dann ist da die enorme Verschuldung von Syngenta, welche die Braut für einen Börsengang unattraktiv macht.
Schwieriger Aufbau von Reserven
Durch den Abzug von Milliarden an Sonderdividenden haben die stets kapitalknappen chinesischen Eigner selber für die Schwäche von Syngenta gesorgt, die derzeit schwierigen Branchenbedingungen machen den Aufbau von Reserven auch nicht eben einfacher. Und jetzt kommt auch noch der dramatische Kurszerfall an den weltweiten Börsen dazu, wo es schwierig wird, für ein IPO attraktive Preise zu erzielen.
Im Dezember berichtete Reuters, Syngenta wolle noch diesen Sommer an die Börse gehen. Das gehe aus den Unterlagen zur Kapitalbeschaffung hervor, die an potenzielle Investoren verschickt wurden.
Vehikel für den Börsengang
Als ChemChina Anfang Januar auch noch die Änderung der Organisationsform von Syngenta bekannt gab, schien endgültig Fahrt in die Sache zu kommen.
Denn mit der Bildung einer Holding namens Syngenta Group, in die auch andere Agrochemie-Aktivitäten der Chinesen wie die 2016 gekaufte israelische Adama eingebracht wurden, war das passende Vehikel für den Börsengang gebaut. Chef der neuen Holding wurde CEO Erik Fyrwald, der als enger Vertrauter von Syngenta-Chairman Frank Ning gilt.
Börsengang in fünf Jahren?
Nun scheint die Luft für einen Börsengang draussen, der Elan verpufft. «Mich würde es sehr verwundern, wenn ein Börsengang schon bald stattfinden würde», sagt ein Verwaltungsratsmitglied von Syngenta. Bei Syngenta selber heisst es auf Anfrage nur, es gelte unverändert die Aussage, dass die Firma in den fünf Jahren nach dem Kauf an die Börse gehe.
Das wäre also im Zeitraum bis Mitte 2022. Syngenta-Sprecher Graeme Taylor wies aber darauf hin, dass man stets auch betont habe, dass ein IPO «abhängig von den Marktbedingungen und der Performance der Firma» sei.