Vom gegenwärtig vorherrschenden IT-Fachkräftemangel sind nicht nur Technologieunternehmen stark betroffen. Die digitale Transformation durchdringt praktisch alle Lebensbereiche und somit Unternehmen und Organisationen aller Branchen – darunter viele, die mit SAP-Software arbeiten. Insgesamt fehlen in der Schweiz momentan rund 11 000 ICT-Fachkräfte, bis zum Jahr 2030 braucht es zusätzliche 120 000.

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Der Softwarehersteller SAP bringt einen besonderen Lösungsansatz gegen das Problem der fehlenden Fachkräfte: Mit einer Vereinfachung der Softwareentwicklung soll in Unternehmen weniger Arbeit für die Spezialisten und Spezialistinnen anfallen. Dies wird dank der neuen Low-Code-Lösung «SAP Build» (so hiess früher einmal ein Mobile-App-Toolset von SAP) möglich, mit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ohne Programmierkenntnisse Unternehmensanwendungen erstellen und erweitern, Prozesse automatisieren, Systeme integrieren oder Web-Oberflächen zu einem Prototyp zusammensetzen können – ohne dafür Codes schreiben zu müssen oder die zugrunde liegenden Datenmodelle zu kennen.

Ziel ist es, dass nicht nur die Spezialistinnen und Spezialisten die SAP-Lösungen anpassen können, sondern auch jene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die das Geschäftsumfeld und die Anforderungen an die Software am besten kennen: die Anwenderinnen und Anwender. Diese brauchen lediglich «minimale technische Kenntnisse», wie es vonseiten der SAP heisst. «Mit SAP Build wurde eine einheitliche, einfach zu bedienende Entwicklungsumgebung geschaffen, bestehend aus zuvor getrennten Werkzeugen», sagt Alexander Finger, Chief Technology Officer bei SAP Schweiz. Zu diesen Werkzeugen gehören die SAP Build Apps (ehemals SAP AppGyver), der SAP Build Process Automation und die SAP Build Work Zone.

Als Basis für SAP Build dient die SAP Business Technology Platform (BTP), die als Drehscheibe für Daten und Analysen, Anwendungsentwicklung, Automatisierung, Erweiterung von SAP-Lösungen und die Integration von Anwendungen in die Cloud-SAP-Systeme fungiert. Auf dieser Plattform stellt SAP Build eine visuelle Oberfläche zur Verfügung, auf der man per Drag and Drop mittels wiederverwendbarer Komponenten und Konnektoren Änderungen an den Systemen vornehmen kann.

Grosses Potenzial im SAP-Ökosystem

In cloudbasierten SAP-Systemen und Anwendungen müssen regelmässig individuelle Anpassungen, Integrationen oder Erweiterungen vorgenommen werden. «Mit SAP Build geben wir den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Tool in die Hand, mit dem sie viele dieser Aufgaben selbstständig, ohne die Hilfe von Softwareentwicklern und -entwicklerinnen vornehmen können», sagt Alexander Finger. Zudem bietet SAP Build auch ein einheitliches Lifecycle-Management und Governance-Funktionen, mit denen die Sicherheit auf einfache Weise erhöht werden kann.

Wird nur ein Teil all dieser Aufgaben an Anwender und Anwenderinnnen ausgelagert, entsteht grosses Potenzial, die Ressourcen von internen Spezialistinnen und Spezialisten oder externer Dienstleister zu schonen. Schliesslich benutzen weltweit Hunderttausende Mitarbeitende SAP-Lösungen. Allein in der Schweiz arbeiten mehr als 3000 Unternehmen mit einer SAP-Software, weltweit sind es gemäss SAP-Angaben 99 der grössten 100 Unternehmen.

Weltweite Lernoffensive

SAP Build wurde gerade erst, nämlich am 15. November an der Teched 2022 in Las Vegas, der wichtigsten Entwicklerkonferenz für SAP-Lösungen, vorgestellt. Zwar dürften künftig dank der neuen Low-Code-Möglichkeit viele IT-Spezialisten und IT-Spezialistinnen entlastet werden, doch reicht dies nicht aus, um den Mangel an Expertenwissen zu decken. Bei SAP ist man sich bewusst, dass der Bedarf an Spezialisten und professionellen Entwicklerinnen sogar weiterwachsen wird. Deshalb hat das Unternehmen an der TechEd eine gross angelegte Lernoffensive angekündigt: Bis 2025 sollen weltweit zwei Millionen Personen weitergebildet werden, um die SAP-Kenntnisse zu erweitern und die -eigenen Karrieremöglichkeiten innerhalb des SAP-Ökosystems zu vergrössern – beispielsweise dadurch, dass sie sich online auf eine SAP-Zertifizierung vor-bereiten.

Auf der bereits bestehenden SAP-Learning-Website soll aus diesem Grund das kostenlose Schulungsangebot verdreifacht werden. Zudem will man die Reichweite mittels einer Partnerschaft mit der weltweit führenden Weiterbildungs-/Lernplattform Coursera erhöhen. «SAP führt ein Professional-Zertifikat für Einsteigerinnen und Einsteiger auf Coursera ein. Dieses Zertifikat richtet sich an Lernende mit unterschiedlichem Hintergrund; ein Hochschulabschluss oder Branchenerfahrung sind nicht erforderlich», sagte Jeff Maggioncalda, CEO von Coursera, an der SAP-Konferenz Teched.

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