Fahrzeuge mit Benzin- und Dieselantrieb sind mit einer Vielzahl elektrischer Bauteile ausgestattet, darunter Zündung, Beleuchtung, Assistenz- und Automationssysteme sowie Kommunikations- und Unterhaltungselektronik. In Elektromobilen kommen weitere elektrische Komponenten hinzu, insbesondere für Antrieb und Batterie. All diese Bauteile erzeugen elektromagnetische Felder (EMF). Ein Projekt der Forschungsstiftung Strom und Mobilkommunikation (FSM) und der auf EMF-Messungen spezialisierten Fields at Work GmbH ging der Frage nach, ob Personen in Elektroautos besonders starken oder zusätzlichen EMF ausgesetzt sind. Das Bundesamt für Energie (Uvek) hat das Forschungsvorhaben finanziell unterstützt.

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Der Autor

Benedikt Vogel, im Auftrag des Bundesamtes für Energie (BFE).

Testfahrten um den Zürichsee

Die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen führten EMF-Messungen in fünf Elektrofahrzeugen und – zum Vergleich – in einem Auto mit Dieselmotor durch. Während zehn Messfahrten wurden hochfrequente Felder (90 bis 6000 MHz) gemessen, wie sie bei Rundfunk, Mobiltelefonen, Navigationssystemen oder Bluetooth-Schnittstellen vorhanden sind. Zudem bestimmten sie die niederfrequenten Magnetfelder (bis 100 kHz), die typischerweise durch Gleichströme bei Batterien und Elektromotoren entstehen.

Im Schlussbericht des Forschungsprojekts beurteilten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die EMF-Belastung in Elektroautos als vergleichbar mit herkömmlichen Autos: «Soweit die Resultate dieser Studie verallgemeinerbar sind, erscheint der elektrische Antrieb mit Energiebezug aus einer Batterie bezüglich zusätzlicher EMF-Immissionen unproblematisch», erklärt Jürg Fröhlich, Geschäftsführer von Fields at Work.

 

Gut abgeschirmt

Das Ergebnis bestätigt frühere Studien. Trotzdem kommt es für Marco Zahner, der das Projekt bei Field at Work geleitet hat, in gewisser Weise überraschend: «Wir hatten erwartet, dass wir bei Elektroautos wegen ihrer Ausstattung mit Batterien und Elektroantrieb stärkere EMF messen würden. Am Ende waren wir erstaunt, wie wenig sich die zusätzlichen elektrischen Antriebskomponenten dieser Fahrzeuge in den Messungen niederschlagen.» Dieser Befund bestätigt, dass die Hersteller von Elektrofahrzeugen bei der konstruktiven Auslegung der Fahrzeuge die nötigen Anstrengungen zur Abschirmung der Felder unternommen haben.