Führungskräfte, die es schaffen, Vielfalt in ihren Teams zu fördern und zu managen, sichern sich einen strategischen Vorteil. Das Buch «Das EqualVoice Mindset» bietet wertvolle Ansätze, wie Führungskräfte diesen Prozess aktiv gestalten können – und zwar über die Medienbranche hinaus. Was können Führungskräfte konkret lernen, um Diversität in ihrem Unternehmen erfolgreich zu fördern?
Datengetriebene Entscheidungen
Eine der zentralen Lektionen aus dem «EqualVoice Mindset» ist die Bedeutung von Daten. Diversität beginnt nicht mit wohlklingenden Leitlinien, sondern mit einer klaren Analyse der Realität. Führungskräfte müssen wissen, wie divers ihr Team tatsächlich ist: Welche Geschlechterverhältnisse gibt es? Wer besetzt Führungspositionen? Wer wird übersehen? Nur durch eine datenbasierte Analyse lassen sich unbewusste Vorurteile erkennen und strategische Massnahmen entwickeln. Unternehmen sollten nicht nur Daten erheben, sondern diese auch regelmässig auswerten, um Fortschritte zu messen und Herausforderungen zu identifizieren.
Denn in vielen Branchen – nicht nur in den Medien – erfolgt die Rekrutierung oft durch vertraute Netzwerke. Dies perpetuiert bestehende Muster und schränkt die Vielfalt ein. Führungskräfte müssen deshalb aktiv neue Rekrutierungswege finden. Das «EqualVoice Mindset» rät dazu, sich bewusst auf die Suche nach Talenten ausserhalb der etablierten Strukturen zu begeben. Dies kann durch die Zusammenarbeit mit neuen Berufsverbänden, durch das gezielte Ansprechen unterrepräsentierter Gruppen oder die Nutzung alternativer Kommunikationsplattformen geschehen.
Diversität endet nicht bei der Rekrutierung – sie muss auch in der Karriereentwicklung verankert werden. Führungskräfte sollten reflektieren, welche Mitarbeitenden Karrierechancen nutzen und wer möglicherweise aussen vor bleibt. Gründe dafür können vielfältig sein, von familiären Verpflichtungen bis hin zu unzureichender Förderung. Es gilt, Fortbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten so zu gestalten, dass sie den verschiedenen Lebensrealitäten gerecht werden.
Sichtbarkeit als Hebel für Veränderung
Und es gibt noch eine oft unterschätzte Rolle von Führungskräften – nämlich sich regelmässig zu fragen: Wer wird innerhalb des Unternehmens sichtbar? Wer repräsentiert das Unternehmen nach aussen? Das «EqualVoice Mindset» zeigt, dass Führungskräfte aktiv darauf achten sollten, wie sie ihre Mitarbeitenden in der Öffentlichkeit positionieren. Sichtbarkeit schafft Vorbilder und inspiriert andere, diesen Weg ebenfalls zu gehen. Wenn immer nur die gleichen Personen das Unternehmen auf Podien oder in den Medien vertreten, schränkt das automatisch das Potenzial dieser öffentlichen Kommunikation ein.
Diversität als Führungskompetenz
Das «EqualVoice Mindset» zeigt, dass Diversität kein Selbstläufer ist, sondern aktiv gestaltet werden muss. Für Führungskräfte bedeutet dies, datenbasierte Entscheidungen zu treffen, neue Netzwerke zu erschliessen, die Karriereentwicklung für alle zugänglich zu machen, Sichtbarkeit zu fördern und die interne Kommunikation bewusst zu gestalten. Diversität ist mehr als nur ein Zeitgeist-Ziel, dessen Förderung obsolet geworden ist – sie ist ein entscheidender Erfolgsfaktor in einer dynamischen Arbeitswelt. Führungskräfte, die dies erkennen und umsetzen, sichern nicht nur die Zukunftsfähigkeit ihres Unternehmens, sondern auch ihre eigene Rolle als moderne Leader.