Als Merck als erste Arbeitgeberin in der Schweiz im Herbst 2023 ihre «Fertility Benefits» erstmals anbot, war das Echo von den Mitarbeitenden überwältigend positiv. «Dies ist eine wegweisende Initiative in der Schweiz, und wir sind Pioniere auf diesem Gebiet», meint Florian Schick, General Manager bei Merck Schweiz AG. «Während finanzielle Zuschüsse zur Kinderwunschbehandlung international, insbesondere in den USA, bereits etabliert sind, stellt diese Initiative einen bedeutenden Fortschritt für unsere Mitarbeitenden dar.» Zu den bekanntesten Konzernen, die solche Leistungen anbieten, gehören weltweit beispielsweise Apple, Netflix, Google und Spotify.

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«Für mich war es auf jeden Fall eine der intensivsten Zeiten in Bezug auf mediale Präsenz», erinnert sich Schick. Als President Merck Switzerland war er ein gefragter Mann zu diesem Thema und musste sich auch kritischen Fragen stellen. «Wir wollten nicht nur innerhalb des Konzerns die Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördern, sondern auch Tabus rund um Infertilität brechen und für das Thema sensibilisieren», erklärt er und fährt fort: «Unternehmen spielen eine wesentliche Rolle, wenn es darum geht, ihre Mitarbeitenden bei der Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf zu unterstützen. Ich bin überzeugt, dass zukünftig mehr und mehr Unternehmen solche Leistungen anbieten werden.»

Das Angebot «Fertility Benefits» umfasst mehr als den Fakt, dass Mitarbeiterinnen von Merck ihre Eizellen auf Kosten des Pharmaunternehmens einfrieren lassen können. «Es handelt sich um einen finanziellen Support im Rahmen des gesamten Prozesses einer Fruchtbarkeitsbehandlung und steht allen Mitarbeitenden wie auch ihren Partnern und Partnerinnen zu», erklärt Schick. Nicht alle Menschen würden sich medizinische Hilfe leisten können. Das führe zu einem ungleichen Zugang. «Hier setzen wir mit unserem Verständnis von Gleichheit an und übernehmen als Arbeitgeberin vollumfänglich die Kosten.»

 

Mensch im Mittelpunkt

Daneben gibt es viele weitere Hebel, an denen man bei Merck vor allem in den letzten Jahren angesetzt hat, um Themen wie Gender, Diversität und Inklusion als Selbstverständlichkeit in den Alltag zu integrieren. «Schlussendlich geht es immer um Menschen, und ihnen soll nicht nur ihre Aufgabe Erfüllung bieten, sondern sie sollen sich als Persönlichkeiten innerhalb einer unternehmerischen Gemeinschaft verstehen, indem wir jeden gleichbehandeln», meint der Merck-Schweiz-Chef. 

 «Wichtig ist, das Thema Caring in seiner Gesamtheit zu sehen.» So will Merck ihre Mitarbeitende bestmöglich bei der Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf unterstützen. «Wir tun weit mehr – beispielsweise mit einer verlängerten Elternzeit, dem Angebot von flexiblem Arbeiten und mit unserer kürzlich lancierten Initiative Caregiver Leave. Diese ermöglicht Angehörigen, für kritisch und terminal erkrankte Familienmitglieder da zu sein. Das spiegelt unser Engagement, unsere Mitarbeitenden in den schwierigsten Momenten des Lebens zu unterstützen.» Damit einhergehend wurden in den letzten Jahren viele Hierarchien aufgebrochen. Zudem löst ein neues Verständnis von Führung klassische Top-down-Systeme ab. 

 

Gemeinschaft fördern

Im Laufe seiner Karriere hat Florian Schick in sieben Ländern gelebt – darunter die Vereinigten Staaten, Spanien und Mexiko. Sein Erfahrungsschatz in Bezug auf kulturelle Unterschiede ist daher gut gefüllt, auch was Unterschiede beim Thema Leadership betrifft. «Die Verwirklichung der Geschlechtergerechtigkeit erfordert Handeln und nicht nur Absicht», ist er fest überzeugt. Schick treibt Vielfalt und Veränderung leidenschaftlich voran und agiert als starker Sponsor und Verbündeter auf dem Weg zu Diversität, Gleichstellung und Inklusion (DEI). «Mein Ziel war es immer, meinen Beitrag zu leisten – walk the talk. Dafür muss man sich auf die Kultur vor Ort einlassen und empathisch agieren», beschreibt er seine persönliche Art, um sich in eine neue berufliche Gemeinschaft einzugliedern. «Das gilt insbesondere als Führungskraft.» 

Seine Karriere begann der Healthcare-Executive bei McKinsey und arbeitete anschliessend für Pfizer. Vor über zehn Jahren stieg er bei Merck ein, wo er mehrere Führungspositionen innehatte, zuletzt als Leiter des CEO Office Healthcare in Darmstadt. 2022 wurde er zum General Manager und Präsidenten von Merck Schweiz ernannt, wo rund 2600 Kolleginnen und Kollegen an 9 Standorten beschäftigt sind. Dazu sagt er selbst: «Man muss sich jeden Tag die eigene Verantwortung bewusst machen und Einsatz zeigen, um ihr auch gerecht zu werden. Auf der anderen Seite erwartet aber auch niemand von Ihnen, dass Sie alles kennen und können, das habe ich für mich als wirkliches Learning verstanden.» Vielmehr gehe es darum, den Menschen den Raum zu ermöglichen, ihr Wissen und Können einzubringen und im besten Fall weiterzuentwickeln. «Indem man ein konstruktives Umfeld schafft, legt man eine gute Grundlage, um der zunehmenden Komplexität im Arbeitsalltag Sorge zu tragen.»

 

Führungskräfte weiterentwickeln

Neben den «Fertility Benefits» bietet Merck Schweiz verschiedene andere Benefits, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstützen, wie etwa Elternurlaub und flexible Arbeitszeiten. Dazu gilt: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit, und bis 2030 soll in den Führungsebenen Genderparität herrschen.

«Wichtig bei allen Bemühungen um Gleichberechtigung ist der Fakt, nicht einfach über die Köpfe der Mitarbeitenden hinweg Dinge zu entscheiden oder durch Benefits nur einseitig Vorteile für eine gewisse Gruppe an Menschen zu schaffen. Wir müssen zuhören und verstehen, bevor wir handeln», sagt Florian Schick. «Persönliche Beziehungen zu den Mitarbeitenden liefern bessere Antworten darauf, was sich die Menschen in einem Unternehmen wünschen.» Zudem gelte es, die Bemühungen zu kontrollieren und bei Bedarf anzupassen. Dabei komme den Führungskräften eine entscheidende Rolle zu: ihnen das erforderliche Wissen zu vermitteln und Weiterentwicklung zu fördern, um ein effizientes und gemeinschaftliches Miteinander zu gewährleisten.