Die Italiener schlürfen Aperol Spritz auf der Piazza, die Britinnen stossen mit Bier im Pub an, die Franzosen nippen am Rosé in der Provence und die Portugiesinnen geniessen den Portwein mit Meerblick – so abwechslungsreich wie die Getränke, so abwechslungsreich sind auch die Mentalitäten der europäischen Länder. Ebendiese Vielfalt prägt das europäische Gesicht – und scheint oft vergessen zu gehen. 

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Europa ist auf der Suche nach einer eigenen Identität, nach einem Einheitsbild, mit dem es gegenüber den Weltmächten USA und China auftreten kann. Was dabei untergeht? Wie individuell die europäischen Länder sind; wie vielfältig die Kulturen und unterschiedlich die Sprachen. Statt ein Einheitsbild mit einer gemeinsamen europäischen Identität zu erzwingen, sollten vielmehr die Eigenheiten und Merkmale hervorgehoben werden.

Denn Diversität ist das Gegenteil von Homogenität. Zig Studien zeigen, dass diversifizierte Unternehmen erfolgreicher sind als homogene – warum also sollte das nicht auch für Länder gelten? Und doch missachtet Europa diese Studien: Die EU wünscht gleiche Gesetze, die gleiche Währung und gleiche Stossrichtung für alle. Dass das nicht funktioniert, bewiesen die letzten Jahre. Ein Zwang der Zentrale führt zur Distanzierung der De-Zentralen. Statt also auf die eigene Strategie zu pochen und die Eigenheiten der diversen Staaten wegzuradieren, sollten diese zum europäischen Vorteil genutzt werden.

Denn wie die Vergangenheit Europas von unvorhersehbaren Faktoren geprägt wurde, so werden die Länder auch in Zukunft flexibel auf Gegebenheiten reagieren müssen. Dabei muss es den Ländern erlaubt bleiben, die Ereignisse individuell zu bewältigen – und sich dabei der europäischen Unterstützung sicher sein. Denn erst dann wird ein gemeinsames Verständnis entstehen, das auf Akzeptanz und Diversität aufbaut.

Millennials im Brennpunkt

«Let Europe arise. Die nächste Generation übernimmt in herausfordernden Zeiten. Welches Europa wollen die Millennials jetzt?» lautet das diesjährige Hauptthema der Gesprächs- und Ideenplattform Europa Forum. Als Höhepunkt der Jahresaktivitäten findet am 23. und 24. November 2022 das Annual Meeting im KKL Luzern statt.

Zu den namhaften Speakerinnen und Speakern zählen Bundesrätin Simonetta Sommaruga, Deutschlands früherer Aussenminister Sigmar Gabriel, Bundespräsident a.D. Christian Wulff, Historiker und Publizist Timothy Garton Ash, Schriftstellerin Nora Bossong, Chefin Sicherheitspolitik des VBS Pälvi Pulli, Alena Buyx und Franca Lehfeldt. Sichern Sie sich jetzt Ihr  Ticket.