In der an berühmten Namen nicht gerade armen Champagne überstrahlt dieser Name alle anderen: Dom Pérignon. Image, Preis und Tradition des heute zum LVMH-Konzern gehörenden Champagner-Hauses sind der Massstab der edlen Branche. Der Ursprung geht zurück auf den Benediktinermönch Pierre Pérignon (1638 bis 1715), der als Kellermeister in der Abtei von Hautvillers arbeitete und entscheidend zur Erfindung der Flaschengärung beitrug sowie das Verschneiden verschiedener Traubensorten einführte. Und ganz nebenbei ist er auch verantwortlich für das weitverbreitete Flaschenvolumen von 0,7 Liter, das er als durchschnittliche Verzehrmenge männlicher Erwachsener beim Abendessen festgestellt hatte.
Dom Pérignon ist immer ein Jahrgangs-Champagner, wird also ausschliesslich aus Trauben eines einzigen Jahrgangs hergestellt. Die Reben befinden sich mit Ausnahme der legendären Parzelle in der Abtei in Hautvillers auf Grand-Cru-Lagen. 2022 kam der Jahrgang 2012 auf den Markt. Als wäre das nicht schon Exzellenz genug: Von jedem Jahrgang wird eine limitierte Anzahl von Flaschen für eine längere Kellerreifung reserviert, wodurch sich die Aktivität im Flascheninneren erhöht: Die Hefe reichert den Wein mit Energie an und belebt ihn damit.
Nach rund 15 Jahren hat der Dom Pérignon ein Maximum an Energie aufgenommen und erreicht den Gipfel essenzieller, strahlender Vitalität – der Plénitude. Auf dieser Höhe entfaltet sich der Champagner in all seinen Dimensionen: Er gewinnt an Tiefe, Körper, Intensität – und nicht zuletzt an Langlebigkeit. Diese besonders lange gereiften Champagner P(lénitude)2 und P3 werden bis zu zwanzig Jahre lang ausgebaut und gelagert.
Der aktuelle Jahrgang des P2 ist 2004. Mit diesem Dom Pérignon Vintage 2004 Plénitude 2 lässt das Champagner-Haus das Jahr 2004 wieder aufleben. Nach einem unstetigen Jahr 2003, das von dramatischen Frösten und einer historischen Hitzewelle mit entsprechend begrenzter Traubenproduktion geprägt war, erwies sich 2004 als ein Jahr der Renaissance und Ruhe für die Reben. Im Jahresverlauf bildete sich ein nahezu ideales Szenario. Die Übergänge zwischen den Jahreszeiten waren sanft und fliessend, ohne Störungen oder Exzesse. Auf einen eher kühlen August folgten einige Wochen trockener Hitze, die den Jahrgang prägten. Mit den Energiereserven aus dem Jahr 2003 ergab sich schliesslich eine grosszügige Ernte reifer Trauben.
Von Anfang an boten die Weine des Jahrgangs 2004 eher ein Gefühl von Volumen am Gaumen als eine feste, greifbare Materialität, so das Champagner-Haus. Die kreative Herausforderung der Assemblage hätte deshalb darin bestanden, dieses Volumen zu strukturieren und seine Grenzen herauszuarbeiten. Mehr als bei jedem anderen Dom-Pérignon-Jahrgang blieb die Kraft des Weins während der Assemblage bewahrt, während seine reiche Bandbreite immer mehr in den Vordergrund traten. Nur eine lange Reifung auf der Hefe machte dieses solide Potenzial zur Entfaltung möglich.