Nestlé, der weltgrösste Nahrungsmittelkonzern, hat für sein Projekt «Eco-Broye» lokale Landwirte und Anwohnerinnen mit ins Boot geholt. Das Programm, das ein Jahr nach der Übernahme der Sources Minérales Henniez ins Leben gerufen wurde, hat das Ziel, die regionalen Wasserressourcen auf eine Weise zu verwalten, die verantwortungsvoll ist. «Gutes Wasser beginnt mit einer gesunden Natur. Und um beide zu schützen, müssen alle Akteure und Akteurinnen vor Ort zusammenarbeiten. Deshalb haben wir 2009 das «Eco-Broye»-Programm lanciert und koordinieren seither verschiedene Projekte mit dem Ziel, gemeinsam Naturschutz und wirtschaftliche Entwicklung in Einklang zu bringen», sagt Meike Schmidt, Kommunikationsverantwortliche bei Nestlé Waters.

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Gülle und Kaffeesatz mischen

Die grösste Herausforderung konnte Nestlé laut Schmidt gleich am Anfang überwinden: die Vorbehalte der lokalen Akteure, also der Landwirtinnen, der Anwohner, Anwohnerinnen und der Kommune, gegenüber dem grossen multinationalen Konzern zu zerstreuen. «Dies ist uns gelungen, indem wir den Kontakt gesucht und erst einmal zugehört haben, um herauszufinden, wie wir zum Wohle des Natur- und Wasserschutzes zusammenspannen können», erklärt Schmidt. Gemeinsam sei es gelungen, Jahr für Jahr die Qualität des Grundwassers in der Domaine d’Henniez, die von ihrer intensiven Landwirtschaft gekennzeichnet ist, zu erhalten und zu verbessern.

Eine der Schlüsselsäulen des «Eco-Broye-»Projekts ist die grösste landwirtschaftliche Biogasanlage der Schweiz, die 2016 neben der Abfüllanlage von Henniez eingeweiht wurde. Jauche, die zum falschen Zeitpunkt ausgebracht wird, kann das Grundwasser beeinträchtigen. Damit dies nicht geschieht, muss sie richtig gelagert werden, was für viele Bauern und Bäuerinnen eine Herausforderung ist. Deshalb werden nun über 30 000 Tonnen Gülle von über 25 landwirtschaftlichen Betrieben gesammelt und mit Kaffeesatz aus dem nahe gelegenen Recyclingprozess von Nespresso-Kapseln gemischt und in erneuerbare, CO₂-neutrale Energie umgewandelt. Auf diese Weise produziert das Kraftwerk genug Strom, um den Bedarf von etwa 1500 Haushalten pro Jahr zu decken. Ein Teil der erzeugten Wärme wird von der benachbarten Abfüllanlage in Henniez genutzt, die damit über 72 Prozent ihrer Energie aus erneuerbaren Quellen bezieht. Dadurch spart die Biogas-Initiative jährlich über 3000 Tonnen CO₂ ein, was 20 Millionen Kilometern mit dem Privatauto entspricht.

Ein weiterer Teil des «Eco-Broye»-Programms umfasst die Förderung der Biodiversität: In einer 120 Hektar grossen Schutzzone in der Domaine d’Henniez wird die Landwirtschaft ohne Pestizide und chemische Düngemittel betrieben.

Als dritte Komponente des Programms wurde in einer Schutzzone von 2400 Hektar das sechsjährige Projekt «Agreauconseil» gestartet. Ziel ist, den Einsatz von Pestiziden zu reduzieren, regenerative Landwirtschaftsmethoden zu fördern und damit die Qualität und Fruchtbarkeit des Agrarlandes zu optimieren. All dies trägt zur Qualität und Quantität des Oberflächen- und Grundwassers bei. Die Wirkung des Programms ist laut Nestlé messbar: Die Ergebnisse des regelmässigen Wassermonitorings würden zeigen, dass gewisse Risiken, die die Qualität des Mineralwassers beeinträchtigen könnten, in den letzten Jahren klar verringert wurden.