Die Art und Weise, wie Unternehmen in der heutigen globalisierten Welt ihre Arbeitnehmenden anziehen und binden, wird immer vielfältiger. Neben einer durchdachten Employer-Branding- und Talent-Acquisitions-Strategie können individuelle und kreative Zusatzleistungen diesen Prozess unterstützen. Mitarbeitende erwarten insbesondere in mobil-flexiblen Berufen möglichst weitgehende Flexibilität, wenn es darum geht, ihren Arbeitsalltag zu gestalten. Da Gleitzeit und Homeoffice bereits von vielen erwartet oder vorausgesetzt werden, kann eine Zusatzleistung wie das Arbeiten aus dem Ausland, auch bekannt als Workation, das Employer Branding zusätzlich stärken.

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Die Autorin

Sandra Lugonjic, Business Development Managerin, Vamoz, Zürich.

Für die Employer-Branding-Verantwortlichen – ob mit Marketing- oder HR-Hintergrund – ist es entscheidend, wie diese Möglichkeit strategisch genutzt werden kann, um die Attraktivität des Unternehmens zu steigern und talentierte Fachkräfte anzuziehen.

 

Bedürfnis nach Flexibilität

Die Bedürfnisse der Arbeitnehmenden: Die heutigen Arbeitnehmenden haben veränderte Erwartungen an ihren Arbeitsplatz. Flexibilität, Work-Life-Balance und die Möglichkeit, persönliche Interessen mit der Arbeit zu verbinden, sind zentrale Anliegen. Das Arbeiten aus dem Ausland bietet eine kreative Lösung für diese Bedürfnisse. Mitarbeitende können an Orten ihrer Wahl produktiv arbeiten, sei es in exotischen Destinationen oder in ihrer Heimat.

Nutzung des flexiblen Arbeitsorts: Entgegen der Erwartung, dass vor allem junge Talente die Option des flexiblen Arbeitsortes dazu nutzen würden, um vom Strand in Mexiko oder Thailand aus zu arbeiten, sind die tatsächlichen Beweggründe oft sehr vielfältig. Die meisten Mitarbeitenden nutzen die Gelegenheit dazu, um näher bei Familie und Verwandtschaft zu arbeiten und mehr Zeit für sie zu haben. Sie verbinden Familienurlaub und Workation, um die Ferienzeit der Kinder zu nutzen. Sie arbeiten mehrere Monate aus dem Heimatland, um kranke Familienmitglieder zu begleiten. Daneben können aber auch Sprachaufenthalte, Kulturreisen oder das Bedürfnis nach einer neuen Umgebung gute Gründe für das Arbeiten im Ausland sein.

Warum Workation im Employer Branding zählt: Ein starkes Employer Branding ist entscheidend, um qualifizierte Fachkräfte anzuziehen und bestehende Mitarbeitende zu binden. Das Angebot von Workation signalisiert, dass das Unternehmen die Bedürfnisse seiner Mitarbeitenden ernst nimmt und bereit ist, innovative Lösungen anzubieten. Dies steigert nicht nur die Mitarbeitendenzufriedenheit, sondern trägt auch dazu bei, Unternehmen als attraktive Arbeitgebende zu positionieren. Potenzielle Talente werden angezogen, da sie eine Arbeitgebermarke suchen, die ihren individuellen Anforderungen gerecht wird. Selbst wer die Möglichkeit der Arbeit aus dem Ausland gar nicht nutzen möchte, kann die Signalwirkung entsprechend interpretieren.

 

Auch Arbeitgebende profitieren

Erhöhte Zufriedenheit und stärkere Bindung der Mitarbeitenden: Zufriedene Mitarbeitende sind produktiver und bleiben länger im Unternehmen. Die Flexibilität, die Workation bietet, steigert die Zufriedenheit in der Belegschaft erheblich. Die Mitarbeitenden fühlen sich wertgeschätzt und haben die Möglichkeit, Arbeit und Leben in Einklang zu bringen. Dies führt zu einer geringeren Fluktuation und einer stärkeren Bindung an das Unternehmen, insbesondere da die Zusatzleistung meist mit weiteren flexiblen Arbeitsbedingungen und einer etablierten Vertrauenskultur einhergeht.

Steigerung der Innovationskraft: Die Vielfalt der Arbeitsumgebungen, die durch Workations möglich sind, kann die Kreativität und Innovationskraft der Mitarbeitenden fördern. Neue Eindrücke und Inspirationen aus verschiedenen Kulturen und Umgebungen können zu innovativen Ideen führen, die das gesamte Unternehmen voranbringen. Denn die Mitarbeitenden brechen aus dem Alltag aus und können so neue Impulse sammeln. Immer häufiger trifft man auch Teams an, die gemeinsam für sogenannte Co-Workations oder Group Workations verreisen, um die neuen Arbeitsumgebungen gezielt für kreative Projekte oder Teambuilding zu nutzen.

Um Workations effektiv im Employer Branding einzusetzen, ist eine gezielte Kommunikation entscheidend.

 

Workations und Employer Branding

Gezielte Kommunikation: Um Workations effektiv im Employer Branding einzusetzen, ist eine gezielte Kommunikation entscheidend. Die Arbeitgeber sollten klarstellen, dass sie diese Möglichkeit anbieten, um die individuellen Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden zu erfüllen. Das kann in Stellenanzeigen, auf der Unternehmenswebsite und in den sozialen Medien kommuniziert werden.

Authentische Geschichten teilen: Authentische Erfahrungsberichte von Mitarbeitenden, die Workations genutzt haben, können das Employer Branding stärken. Diese Geschichten vermitteln, wie die Flexibilität des Arbeitens aus dem Ausland das Leben der Mitarbeitenden positiv beeinflusst hat und wie sie dadurch motivierter und engagierter sind.

Flexibilität betonen: Die Betonung der Flexibilität und des Vertrauens in die Arbeitnehmenden sind Schlüsselaspekte im Employer Branding. Die Arbeitgebenden sollten hervorheben, wie Workations die Leistung und das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steigern und gleichzeitig die Unternehmensziele zu erfüllen helfen. Denn: Wenn es den Angestellten gut geht, geht es auch dem Unternehmen gut.