Schweizweit stehen aktuell insgesamt 94 854 KMU vor einer offenen Nachfolge, wie der Wirtschaftsinformationsdienst Dun & Bradstreet in seiner neuesten Auswertung «KMU Nachfolge Schweiz 2023» präsentiert. Als Bewertungsgrundlage dienen die Daten des Schweizerischen Handelsregisters, welche mit dem Alter der Inhaber, Gesellschafter oder Verwaltungsräte angereichert werden. Sind diese 60 oder mehr Jahre alt, braucht das Unternehmen potenziell eine Nachfolgeregelung.

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Bei einem Total von 628 091 untersuchten Unternehmen bedeutet das, dass 15,1 Prozent der KMU ihre Nachfolge regeln müssen. Bei KMU mit einer Grösse ab 50 Mitarbeitenden ist das Problem weniger ausgeprägt. Hier stehen nur 7,9 Prozent der Firmen vor einer offenen Nachfolge. Offenbar sind grössere Unternehmen besser darauf vorbereitet, ihren Betrieb langfristig sicherzustellen. Kleinst- und Kleinunternehmen haben hingegen grössere Nachfolgeprobleme: Bei Betrieben mit bis zu 9 Mitarbeitenden beträgt der Anteil der von der Nachfolge betroffenen Unternehmen 15,1 Prozent, bei einer Grösse von 10 bis 49 Mitarbeitenden sind es sogar 15,8 Prozent.

Jede fünfte Einzelfirma in der Schweiz hat ihre Nachfolge nicht geregelt.

Bei der Betrachtung der Rechtsform von Unternehmen zeigt sich, dass Einzelfirmen am stärksten betroffen sind. Hier steht jede fünfte (21,8 Prozent) vor einer Nachfolge – oder verschwindet, wenn der Inhaber den Hut nimmt. Bei den Aktiengesellschaften sind es 15,6 Prozent und bei den GmbH 10 Prozent, die ihre Nachfolge nicht geregelt haben.

 

Überalterung im Nordwesten

Regional aufgeteilt gibt es am meisten offene Nachfolgen in der Nordwestschweiz, wo 17,6 Prozent der Unternehmen eine überalterte Geschäftsleitung aufweisen. Das geringste Nachfolgeproblem gibt es im Tessin, wo nur 12,5 Prozent der Unternehmen betroffen sind.

Die Analyse der grössten KMU-Branchen zeigt, dass Architekturbüros das grösste Nachfolgeproblem haben. 18,5 Prozent der untersuchten Betriebe haben die Nachfolge noch nicht geregelt. Bei den Unternehmens- und Steuerberatern sind dies 18,4 Prozent. Sehr hoch ist der Anteil der Firmen mit offener Nachfolge auch bei den Herstellern dauerhafter Güter (18 Prozent).