Wie wir uns ernähren, hat einen direkten Einfluss auf unsere Umwelt. Darum lassen sich die Gesundheit des Menschen und jene des Planeten nicht getrennt voneinander betrachten. Dass das heutige Ernährungssystem an seine Grenzen stösst, zeigen nicht nur die 735 Millionen von chronischem Hunger betroffenen und die 2000 Millionen übergewichtigen oder fettleibigen Menschen, sondern auch die massiven Verluste an Biodiversität und fruchtbaren Ackerböden, die grossflächige Entwaldung, der enorme Süsswasserverbrauch und die extrem hohen Treibhausgasemissionen aufgrund der Produktion von Nahrungs- und Futtermitteln.

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Essen wir unser Klima kaputt? Ja. Ins Gewicht fallen dabei vor allem Produkte tierischen Ursprungs. Butter ist dabei eines der klimaschädlichsten Lebensmittel überhaupt: Für die Herstellung von 1 Kilogramm Butter werden rund 18 Liter Milch benötigt. Die Kühe, die diese Milch liefern, produzieren jede Menge klimaschädliches Methangas. Addiert man dazu die Emissionen durch die Herstellung, die Verpackung, den Transport und die Energie, die für die Kühlung benötigt wird, resultiert daraus gemäss dem deutschen Institut für Energie- und Umweltpolitik ein CO₂-Abdruck von 9 bis 11,5 Kilo.

Aber auch die Produktion von Fleisch und Fisch setzen unserem Planeten zu. So liegt die Ökobilanz von 110 Gramm Schweizer Rindfleisch gemäss der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung (SGE) bei 5928 Umweltbelastungspunkten (UBP) – die höchste Punktzahl aller berechneten Lebensmittel. Zu den weiteren Spitzenreitern gehören Räucherlachs aus der Zucht (3196 UBP, 110 g, EU), Schweinefleisch (2180 UBP, 110 g, CH), Eier (1438 UBP, 110 g, CH), eingeflogenes Gemüse und Früchte (1392 UBP, 120 g) sowie Rotwein (1117 UBP, 1 dl, EU).

Nachhaltigkeit betrifft nicht nur die Herstellung, sondern auch den Konsum von Lebensmitteln. Mit seiner «Klimastrategie Landwirtschaft und Ernährung 2050» nimmt der Bund entsprechend die gesamte Wertschöpfungskette in die Pflicht. So sollen nicht nur die Treibhausgasemissionen der landwirtschaftlichen Produktion im Inland gegenüber 1990 um mindestens 40 Prozent reduziert werden, sondern auch der Treibhausgas-Fussabdruck der Ernährung pro Kopf – und zwar um zwei Drittel gegenüber 2020. Deshalb müssen jetzt nicht alle zu Veganern werden. Den Fleisch- und Milchkonsum auf zwei bis drei Portionen pro Woche zu reduzieren und auf Eingeflogenes zu verzichten, ist aber ein sehr guter Anfang.