Die Technik revolutioniert die Immobilieninvestitionen, indem sie Privatpersonen Anlagemöglichkeiten eröffnet, die ihnen bislang verwehrt waren. Beim Immobilien-Crowdlending können sich Privatpersonen zusammenschliessen, um Immobilienunternehmen Geld zu leihen, um damit Entwicklungsprojekte zu finanzieren oder bestehende Vermögenswerte zu refinanzieren. Dieser partizipative Investitionsansatz hat in den letzten Jahren vor allem in den angelsächsischen Ländern, in Deutschland und Frankreich an Popularität gewonnen. In der Schweiz nimmt dieses Modell an Fahrt auf und bietet Investoren, Entwicklern und Immobilienbesitzern zahlreiche Vorteile.
Die Anleger profitieren von festen Zinsen in Schweizer Franken. Im Gegensatz zu herkömmlichen Sparkonten, die oft nur vernachlässigbare Renditen bieten, bietet Immobilien-Crowdlending attraktive Renditen und ist somit eine interessante Alternative für diejenigen, die ihr Einkommen maximieren möchten. Darüber hinaus sind die erforderlichen Mindestinvestitionen erschwinglich. Dies erweitert den Kreis der Anleger und ermöglicht es ihnen, ihre Immobilienportfolios zu diversifizieren, indem sie in verschiedene kurz- und mittelfristige Projekte investieren und gleichzeitig die Volatilität der Aktienmärkte meiden.
Die Finanzierungsstrukturen optimieren
Immobilien-Crowdlending ist kein Ersatz für Banken, sondern ergänzt das Eigenkapital von Immobilienentwicklern. Die von den Anlegern gewährten Kredite sind nachrangig und durch Immobilien besichert, was im Falle eines Zahlungsausfalls Sicherheit bietet. Dieser Ansatz ermöglicht es den Bauträgern, sich auf die Entwicklung bestehender und neuer Projekte zu konzentrieren, ohne einen Grossteil ihres Kapitals in laufenden Projekten zu binden. So können sie ihre Finanzierung schnell abschliessen und vermeiden, dass die künftigen Gewinne aus ihren Geschäften durch die Inanspruchnahme externer Finanzierungspartner verwässert werden.
Immobilienbesitzer haben dadurch nun Zugang zu einer zusätzlichen Finanzierungsquelle, um ihre Vermögenswerte aufzuwerten. Sie können die erhaltenen Mittel für Renovierungen und Verbesserungen an ihren Immobilien verwenden und so die Finanzstruktur ihrer Immobilienportfolios optimieren. Diese finanzielle Flexibilität ist ein grosser Vorteil für Eigentümer, die den Wert ihrer Immobilien steigern und gleichzeitig die Rendite maximieren möchten.
Abgesehen von den individuellen Vorteilen trägt das Immobilien-Crowdlending auch zur wirtschaftlichen und sozialen Dynamik der Schweiz bei. Indem es die Schaffung von neuem Wohnraum und die Renovierung bestehender Vermögenswerte fördert, erfüllt es die Wohnbedürfnisse der lokalen Bevölkerung. Die steigende Nachfrage nach Wohnraum in der Schweiz, insbesondere in den städtischen Gebieten, erfordert hohe Investitionen in den Immobiliensektor. Das Immobilien-Crowdlending bietet eine innovative Lösung zur Finanzierung dieser Projekte und trägt damit zum Wirtschaftswachstum des Landes bei. Darüber hinaus schafft Immobilien-Crowdlending durch die Unterstützung von Immobilienprojekten Beschäftigungsmöglichkeiten in der Baubranche und den dazugehörigen Dienstleistungssektoren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Immobilien-Crowdlending eine innovative Finanzierungsquelle für den Immobiliensektor in der Schweiz ist. Mit unbestreitbaren Vorteilen für Investoren, Bauträger und Immobilienbesitzer eröffnet es neue Perspektiven und spricht mit einem Wachstum von über 400 Prozent in sechs Jahren und einem Volumen von CHF 142 Millionen[1] bis zum Jahr 2022 eine wachsende Zahl von Menschen in der Schweiz an. Dieses Modell bietet eine interessante Alternative zu traditionellen Investitionen und trägt zur Demokratisierung von Immobilieninvestitionen in der Schweiz bei.
Dan Amar ist Gründer und CEO von Foxstone.
[1] Hochschule Luzern Wirtschaft, Prof. Dr. Andreas Dietrich, Dr. Simon Amrein, Crowdfunding Monitor Schweiz 2023