Bislang war der Batteriehersteller Leclanché aus Yverdon ausschliesslich auf Akkus für Schiffe, Züge, Busse, Industrieanlagen und Stromnetze ausgerichtet. Soeben konnte Leclanché beispielsweise melden, von Bombardier zum bevorzugten globalen Anbieter für Bahn-Batterien bestimmt worden zu sein. Jetzt beginnt die Firma obendrein mit dem Einstieg in den Fahrzeug-Markt und bietet bereits kleinere Akku-Serien für Autokonzerne mit Hybridexpertise an.
Dies erfuhr die «Handelszeitung» aus gut informierten Kreisen. Erster Kunde und Partner ist laut Insidern der weltgrösste Automobilhersteller Toyota. Das Unternehmen aus Yverdon wollte dazu keine Stellung nehmen.
Letzte Phase des Turnaround
Leclanché-Batterien sollen auch bei LKW-Herstellern und für die Bodeninfrastruktur von Flughäfen zum Einsatz kommen. Dabei setzt die Firma auf altbewährte Lithium-Ionen-Technologie. Die Entwickler von Leclanché gehen davon aus, dass sich in den nächsten fünf bis zehn Jahren an der bestehenden Batterietechnologie in der Herstellung nichts wesentlich ändern wird. Vor allem dann, wenn es um den Verkauf umsatz- und gewinnrelevanter Stückzahlen gehen soll.
«Unser Fokus liegt darauf, was konkret produziert werden kann, und weniger auf der Erforschung revolutionärer Technologien im Anfangsstadium», sagt Technologiechef Pierre Blanc. Denn für Leclanché stehen Produktion, Produkteinführung und Geldverdienen derzeit an oberster Stelle.
Die Firma sieht sich damit in der letzten Phase des Turnarounds. In den vergangenen Jahren hat Leclanché Verluste geschrieben: 2017 rund 35 Millionen Franken, 2018 mehr als 52 Millionen. Gut 10 Prozent des Umsatzes 2018, also rund 6 Millionen Franken, steckt die Firma in die Entwicklung marktfähiger Produkte.
(bf)