Das Regionalgericht Berner Jura-Seeland hat am Montag dem Antrag der Alno (Schweiz) auf eine provisorische Nachlassstundung zugestimmt. Die Tochter des insolventen deutschen Küchenherstellers Alno befindet sich somit bis zum 11. Dezember 2017 in der provisorischen Nachlassstundung.

Das Tagesgeschäft laufe dabei unter der Weisung des provisorischen Sachwalters «insgesamt möglichst unverändert» weiter, teilte Alno (Schweiz) am Dienstag mit. Als Sachwalter wurde die Berner Firma Transliq eingesetzt. Mit der Nachlassstundung verfolgen Verwaltungsrat und Geschäftsleitung das Ziel, das Unternehmen nach Abschluss wieder profitabel fortzuführen, wie es weiter heisst.

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Seit Jahren in der Krise

Alno (Schweiz) beschäftigt rund 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Firma ist für den Vertrieb von Alno-Küchen in der Schweiz zuständig und hat sechs eigene Läden in Zürich, Wallisellen ZH, Meilen ZH, Reinach BL, Ebikon LU und Biel.

Der bereits seit Jahren in der Krise steckende deutsche Alno-Konzern hatte Mitte Juli Insolvenz angemeldet, nachdem Verhandlungen mit potenziellen Investoren und Gläubigern gescheitert waren. Derzeit hat ein Insolvenzverwalter das Sagen beim zweitgrössten deutschen Küchenbauer.

Bruno Piatti in provisorischer Nachlassstundung

Bereits seit Anfang August befindet sich die andere Schweizer Alno-Tochter Bruno Piatti in der provisorischen Nachlassstundung.

Alno kämpft seit dem Börsengang 1995 mit Problemen - bis auf wenige Ausnahmen wurden jährlich Verluste eingefahren. 2016 stand unter dem Strich ein Minus von 67,2 Millionen Euro - nach einem Verlust von 4,3 Millionen Euro im Vorjahr. Der Umsatz fiel von gut 521 Millionen auf 493 Millionen Euro. Nach einem Stellenabbau zählt die Alno-Gruppe noch 1860 Beschäftigte.

(sda/cfr/me)