Mit Aluflexpack kommt ein neues Unternehmen an die Schweizer Börse. Mit dem Erlös aus dem Börsengang soll das weitere Wachstum der Firma finanziert werden.
Die Aktien von Aluflexpack sollen noch im laufenden Juni an der Schweizer Börse kotiert werden, wie die Tochtergesellschaft von Montana Tech am Montag mitteilte.
Zum Kerngeschäft der Gruppe mit Hauptsitz in Reinach/AG zählen flexible Verpackungslösungen überwiegend für die Endmärkte Kaffee und Tee, Pharmaprodukte, Tierfutter und für Lebensmittel. So stellt das Unternehmen etwa die Hüllen für Kaffeekapseln her.
Der bisherige Alleinbesitzer von Aluflexpack, die Montana Tech-Gruppe des österreichischen Investors Michael Tojner, will auch nach dem Börsengang Mehrheitsaktionär bleiben. Wie beim Schwesterunternehmen Varta, dem 2017 an die Börse gebrachten Batteriehersteller, will Montana Tech den Mehrheitsanteil langfristig halten.
Im Zuge der Kotierung werden den Angaben zufolge neue Aktien aus einer geplanten Kapitalerhöhung mit einem angestrebten Bruttogesamterlös von rund 140 Millionen Euro angeboten. Darüber hinaus sollen für eine allfällige Mehrzuteilungsoption zusätzliche Aktien in der Höhe von bis zu 15 Prozent des Angebotsvolumens bereitgestellt werden.
Wachstum finanzieren
Aluflexpack will die Mittel nutzen, um weiter zu wachsen. Der angestrebte Bruttoerlös soll vorwiegend in den Ausbau der Produktionskapazitäten in Europa, in die Automatisierung der Produktion und in Übernahmen investiert werden, wie es heisst.
Konkret will das Unternehmen etwa 30 Millionen Euro in die Erweiterung bestehender Produktionskapazitäten für Standbodenbeutel (Stand-Up-Pouches) am Produktionsstandort Umag im Norden von Kroatien investieren. Weitere 30 Millionen Euro sollen in zusätzliche Kapazitäten an den übrigen Produktionsstandorten und punktuell in Effizienzverbesserungen fliessen. Rund 80 Millionen Euro wären dann für Akquisitionen übrig, wobei bereits ein niedriger zweistelliger Millionenbetrag für die Akquisition des türkischen Unternehmens Arimpeks im September 2018 ausgegeben wurde.
Als künftige Wachstumstreiber sieht Aluflexpack etwa den Bereich Kaffee/Tee mit unter anderem den wiederverwertbaren Premium-Aluminiumkaffeekapseln oder im Pharmabereich den Markt für Durchdrückerpackungen (Blister-Folien). Ein Hoffnungsträger sind auch die Standbodenbeutel, welche im Bereich Tiernahrung und Lebensmittel immer häufiger Verwendung finden würden.
Marge von 14 Prozent
Für die ersten drei Monate des Geschäftsjahres 2019 weist das Unternehmen einen Umsatz von gut 50 Millionen Euro aus, was gegenüber dem Vorjahr einer Steigerung um beinahe einen Viertel entspricht. Die operative Gewinnmarge (EBITDA, bereinigt) erreichte dabei einen Wert von knapp 14 Prozent.
Bislang hatten im laufenden Jahr Medacta, Stadler Rail und Alcon den Sprung aufs Börsenparkett in Zürich geschafft.
(reuters/awp/mlo)